Dieses Rezept schlummert nun schon gefühlt eine halbe Ewigkeit in meinen Entwürfen aber irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt, es zu posten. Erst hatte ich keine Zeit, dann war der Sommer so unglaublich warm und ganz ehrlich – wer möchte bei 30 Grad im Schatten schon gerne eine Schokoladentorte essen? Also nicht, dass es nicht möglich wäre, ich habe es für euch ausprobiert, aber muss es wirklich sein?
Deswegen habe ich bis jetzt gewartet und finde, heute ist genau der richtige Zeitpunkt gekommen, euch das Rezept für diese unverschämt leckere Torte mit an die Hand zu geben.
Die Zubereitung ist denkbar einfach, nimmt nur ein bisschen Zeit in Anspruch. Das liegt vor allem an der Buttercreme denn im Gegensatz zu einer klassisch amerikanischen Buttercreme, die nur aus Zucker und Butter besteht, greife ich am liebsten auf eine Swiss Meringue Buttercreme zurück. Denn die ist zum einen nicht so unfassbar süß, zum anderen schmeckt sie auch jenen, die behaupten sie mögen keine Buttercreme. Woher ich das weiß?
Mal ganz abgesehen davon, dass ich persönlich lange Zeit auch keine Buttercreme mochte ist mein Vater so ein Buttercreme-Hasser. Also habe ich lange Zeit schon keine Buttercreme gemacht, weil ich sie nicht mochte, als ich dann aber die Schweizer Variante ausprobiert habe und begeistert war, musste ich noch meinen Vater davon überzeugen, dass Buttercreme auch wirklich schmecken kann.
Und das ging – ähnlich wie bei Kindern – nicht ganz ohne tricksen. Denn hätte ich ihm verraten was er da isst, hätte er im Leben nicht probiert. Wenn man aber einfach behauptet es wäre eine Art Schokoladenmousse, dann sieht das ganz anders aus. Damit hatte ich ihn am Haken, er hat probiert und isst diese Buttercreme seitdem ohne Murren.
Aber kennt ihr eigentlich die Unterschiede der verschiedenen Buttercremes? Da gibt es ja ganz viele Varianten aber ich verrate euch heute mal, welche beiden ich am liebsten mache und welche gängigen es dann sonst noch so gibt.
Buttercreme Dschungel
Deutsche Buttercreme
Die gute, alte, deutsche Buttercreme! Wer kennt sie nicht? Spätestens wenn man einen ordentlichen Bissen Donauwelle oder Frankfurter Kranz isst, kommt man in den Genuss einer deutschen Buttercreme. Die Basis ist hier ein im Vorfeld gekochter Pudding, der dann mit reichlich Butter aufgeschlagen wird. Der Vorteil ist hier ganz klar, dass die Buttercreme nicht allzu süß ist und man eine – je nach Mischverhältnis – nicht so super schwere Buttercreme erhält. Für eine Vanille- und Schokoladenvariante bietet sich das super an und ich mag den Geschmack eigentlich ganz gerne.
Schweizer Buttercreme aka Swiss Meringue Buttercreme
Meine liebste Buttercreme! Sie ist eine mega Eiweißverwertung. Wann immer bei mir Eiweiß übrig bleibt, friere ich es ein und verwende es dann für die Herstellung dieser Buttercreme. Dazu wird Zucker und Eiweiß erhitzt, dann aufgeschlagen und schließlich mit Butter zusammen zu einer luftigen, cremigen, süßen aber nicht zu süßen Buttercreme. Der Vorteil ist, dass man sie als Basis für viele verschiedene Geschmacksrichtungen verwenden kann. Entweder man fügt nur etwas Vanille bei oder aber man mischt geschmolzene Kuvertüre, Fruchtpulver, Marmelade, Curd oder eingekochtes Fruchtpüree unter. Je geringer der Wassergehalt, desto mehr kann man beimischen weshalb ich die Früchte vorher gerne stark einkoche. Das gibt der Buttercreme ein wunderschöne Farbe, einen tollen Geschmack und man kann aus einer Basis viele verschiedene Geschmacksrichtungen machen.
Das sind also die beiden Varianten, auf die ich gerne zurückgreife weil sie schmecken, nicht allzu süß sind und super abwechslungsreich.
Eine ähnliche aber etwas aufwändigere Variante ist übrigens die italienische Buttercreme. Die Zutaten sind identisch zur Swiss Meringue Buttercreme, die Zubereitungsart unterscheidet sich aber dahingehend, dass mit einem Zuckersirup gearbeitet wird. Wem das zu heiß ist (im wahrsten Sinne des Wortes), der kann gut und gerne bei der Schweizer Variante bleiben.
Wer es ganz simple haben möchte kann aber auch auf eine amerikanische Buttercreme zurückgreifen. Das ist die Variante, die ich im Übrigen am wenigsten mag denn sie besteht nur aus Butter und Zucker. Viel Butter. Und sehr viel Zucker. Alleine beim Gedanken daran tun mir die Zähne weh. Der Vorteil ist aber ganz klar, dass sie super schnell zusammen gemischt werden kann und auch hier gut ein bisschen Fruchtpüree oder ähnliches beigemengt werden kann.
Wer es ganz fancy mag macht eine französische Buttercreme. Sie ist der Schweizer Buttercreme recht ähnlich mit dem Unterschied, dass ganze Eier für die Herstellung verwendet werden.
Hättet ihr denn Mal Interesse an einer Art Grundrezept Übersicht der verschiedenen Buttercremes? Vielleicht sollte ich das mal in Angriff nehmen, dann könnt ihr euch die Torten nämlich so zusammen bauen, wie es euch am besten schmeckt.
Bis dahin bleibt mir aber nur, euch das fertige Rezept für diese Schokoladentorte an die Hand zu geben. Ich hoffe, ihr probiert sie mal aus! Die Böden sind ultra saftig, die Creme ist wunderbar schokoladig und durch den Drip ist sie ein echter Hingucker. Probiert das Rezept gerne mal aus und lasst es euch schmecken!
- Für den Teig
- 350 g Mehl
- 110 g Backkakao
- 2,5 TL Backpulver
- 1,5 TL Natron
- 180 ml neutrales Pflanzenöl
- 425 g Zucker
- 4 Eier (M)
- 270 ml Milch
- 360 ml heißer Kaffee
- 1 TL Vanilleextrakt, selbst gemacht oder gekauft*
- Für die Creme
- 6 Eiweiß
- 270 g Zucker
- 350 g Butter, zimmerwarm
- 200 g Zartbitterkuvertüre 70%*
- 1 TL Vanilleextrakt, selbst gemacht oder gekauft*
- Für den Drip
- 75 g Zartbitterkuvertüre 50%*
- 75 g Schlagsahne
- Außerdem
- Granatapfelkerne
- Physalis
- Zwei Backformen à 20 cm Durchmesser fetten und zur Seite stellen. Den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Mehl mit dem Kakao, Backpulver und Natron in eine Schüssel geben und vermengen. Das Öl zusammen mit dem Zucker und Vanilleextrakt in eine Schüssel geben und mithilfe des Handrührgeräts in 2 Minuten schaumig schlagen. Dann die Eier hinzugeben und nochmals 2 Minuten aufschlagen.
- Die Hälfte der Mehlmischung hinzugeben und unterrühren, dann die Milch unterrühren. Nun die restliche Mehlmischung und anschließend den Kaffee unterrühren.
- Den Teig auf die vorbereiteten Backformen aufteilen und auf mittlerer Schiene 30-40 Minuten backen. Die fertigen Böden aus dem Ofen nehmen, kurz abkühlen lassen und aus der Form lösen. Dann vollständig abkühlen lassen und anschließend jeweils halbieren.
- Für die Creme die Kuvertüre schmelzen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit Eiweiß mit Zucker und Vanilleextrakt in eine Schüssel geben, verrühren und über dem Wasserbad für 8-10 Minuten unter Rühren erhitzen bis sich der Zucker aufgelöst hat.
- Die Eiweißmischung vom Herd nehmen und mit dem Handrühgerät aufschlagen. So lange rühren bis sich die Schüssel von außen nicht mehr warm anfühlt.
- Nun nach und nach die Butter hinzugeben. Dazwischen immer 30-60 Sekunden mit dem Handrührgerät rühren.
- Sobald die Buttercreme fest ist, die Schokolade hinzugeben und unterrühren.
- Den ersten Boden auf einen Teller legen, etwas Creme darauf geben und glatt streichen. Den zweiten Boden darauf legen und wieder etwas Creme darauf geben. So verfahren bis die Torte fertig gestapelt ist.
- Nun von außen mit etwas Creme einstreichen und für 15 Minuten in den Kühlschrank geben.
- Danach nochmals oben und seitlich mit Creme einstreichen. Die restliche Creme in einen Spritzbeutel geben.
- Die Torte mindestens 2 Stunden kühlen.
- Für den Drip die Kuvertüre hacken, die Sahne aufkochen und über die Kuvertüre geben. Zwei Minuten stehen lassen, anschließend verrühren. Die Masse abkühlen lassen, dann mit einem Löffel entlang der Torte herunterlaufen lassen. Die Oberseite der Torte damit bedecken und in den Kühlschrank geben. Fest werden lassen.
- Anschließend mit der restlichen Buttercreme Tupfer aufspritzen und die Torte mit Granatapfelkernen und Physalis verzieren.