Oh ich freu mich so! Ich glaube so schnell hat es ein Rezept selten auf den Blog geschafft aber die Nachfrage auf Instagram war so hoch, dass ich mich extra beeilt habe. Ich spreche von meinem Rezept für eine klassische Donauwelle mit einer köstlichen Pudding-Buttercreme. Ein Klassiker. Nicht umsonst. Und obwohl ich großer Fan von Kuchenklassikern bin, habe ich mich lange gegen eine Donauwelle gewehrt. Also nicht bewusst.
Aber ich bin einfach so wahnsinnig perfektionistisch, dass ich mich nicht daran getraut habe. Ich wollte bei Anschnitt des Kuchens nicht enttäuscht werden. Klingt lächerlich oder?
Unglaublich, dass mich die Angst, einen nicht so perfekten Kuchen zu produzieren davon abgehalten hat, eine Donauwelle auszuprobieren. Und das, wo ich diesen Kuchen so liebe. Und man ihn gefühlt immer seltener zu kaufen bekommt.
Also habe ich mich daran gewagt und…. bin gescheitert! 🙂 Der erste Versuch ging absolut in die Hose. Also nicht geschmacklich. Und eigentlich auch nicht von der Struktur her. Aber irgendwie doch, denn für eine Donauwelle gibt es ein paar Dinge, die essentiell sind.
Und damit es euch nicht genauso geht wie mir, verrate ich euch jetzt meine Tricks, wie ihr eine ebenso hübsche Donauwelle hinbekommt wie ich! Also aufgepasst!
Schritte zur perfekten Donauwelle
Der Teig! Die Konsistenz des Teiges ist essentiell. Der Teig darf keinesfalls zu luftig oder zu locker werden. Was dann passiert ist, dass die Kirschen bis zum Boden durchsinken und der dunkle Teig sich eben nicht so schön um die Kirschen legt. So wunderbar ein fluffiger Marmorkuchen ist, bei der Donauwelle brauchen wir einen festeren Teig! Klassischerweise ist im Teig für die Donauwelle auch Stärke verarbeitet. Ich empfand das Mundgefühl als unangenehm und habe den Teig nur mit Mehl gemacht. Wer Stärke verarbeiten möchte, kann 100 g Mehl durch die gleiche Menge Stärke ersetzen.
Eine Donauwelle ist kein Kirschkuchen! Ich liebe Kirschen im Kuchen, ich mag den Geschmack und die Konsistenz aber ich musste mir in Erinnerung rufen, dass eine Donauwelle nun mal kein Kirschkuchen ist. Um ein schönes Muster zu erreichen, dürfen nicht zu viele Kirschen auf den Teig kommen.
Mythos: Die Kirschen über Nacht abtropfen lassen!
Wie oft ich das gelesen habe als ich recherchiert habe… Und es ist nicht nötig. Die Kirschen, die ihr hier auf dem Bild seht, durften abtropfen während ich den Teig zubereitet habe. Stresst euch also nicht, die Kirschen könnt ihr – müsst ihr aber nicht – über Nacht abtropfen lassen.
Zum Pudding: Mein Rezept ist ohne Puddingpulver. Ihr schafft das! Und ihr werdet geschmacklich absolut belohnt, versprochen! Hier ist nur wichtig, dass ihr den Pudding als allererstes kocht. Lasst ihn auf Zimmertemperatur abkühlen. Und wenn ich Zimmertemperatur sage, dann meine ich nicht “Naja die Schüssel ist fast abgekühlt, das geht schon!” sondern wirklich auf Zimmertemperatur. Ich habe den Pudding abends gekocht und über Nacht abgedeckt auf der Arbeitsfläche abkühlen lassen. Packt den Pudding nicht in den Kühlschrank, das ist nicht nötig und erschwert die Weiterverarbeitung.
Zur Buttercreme: Die Butter mindestens 1-2 Stunden vor der Verarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und in Würfel schneiden. So kommt die Butter schneller auf Zimmertemperatur. Solange ihr sowohl Butter als auch Pudding auf Zimmertemperatur habt, kann nichts schief gehen.
Der Guss: Der Guss ist ganz einfach – Zartbitterkuvertüre gemischt mit einem neutralen Pflanzenöl. Durch das Öl härtet die Schokolade nicht wieder komplett aus und lässt sich besser schneiden. Außerdem ist kein Temperieren nötig sondern die Schokolade hat einen wunderbaren Glanz. Wichtig ist, dass die Buttercreme darunter fest ist. Dafür muss der Kuchen für mind. 2 Stunden in den Kühlschrank. Über Nacht geht aber auch. Und: Der Guss darf keinesfalls zu warm sein. Wenn ihr den Guss etwas abkühlen lasst und mit einem Finger testet – er sollte sich mehr oder minder neutral am Finger anfühlen was die Temperatur angeht. Dann steht der Hochzeit von Kuchen und Guss nichts mehr im Weg.
Puh! So viele Informationen oder? Aber glaubt mir, das ist alles kein Hexenwerk. Viele Dinge sind selbstverständlich für diejenigen, die häufiger backen. Und wer nicht so häufig backt, der hat nun alle Informationen, die er unbedingt braucht um eine perfekte Donauwelle zu machen.
Der Teig der Donauwelle ist fest aber dennoch saftig. Nur so kommt es zu einem so tollen und klar definierten Muster.
Probiert das Rezept unbedingt aus und wenn ihr Fragen habt, dann meldet euch gerne bei mir! Hier oder auf Instagram! Viel Spaß beim Nachmachen!
- Für den Teig
- 250 g Butter
- 250 g Zucker
- 4 Eier (M)
- 350 g Weizenmehl
- 15 g Backpulver
- 1 Prise Salz
- 20 g Kakaopulver*
- 1-2 EL Vollmilch
- 1 Glas Schattenmorellen
- Für die Buttercreme
- 750 ml Vollmilch
- 65 g Speisestärke
- 150 g Zucker
- 1 EL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- 250 g Butter, zimmerwarm
- Für die Glasur
- 300 g Zartbitterkuvertüre
- 75 ml neutrales Pflanzenöl
- Zunächst den Pudding zubereiten. Dafür etwa die Hälfte der Milch zusammen mit dem Zucker und dem Vanilleextrakt in einen Topf geben und aufkochen lassen. In der Zwischenzeit die Stärke mit der restlichen Milch glatt rühren. Sobald die Milch einmal aufgekocht ist, die Stärkemischung unter ständigem Rühren hinzugeben.
- Den Pudding nochmals aufkochen lassen, für eine Minute köcheln lassen und anschließend in eine Schüssel umfüllen.
- Den Pudding direkt auf der Oberfläche mit Frischhaltefolie abdecken und vollständig abkühlen lassen.
- Die Butter für die Buttercreme aus dem Kühlschrank nehmen, in Würfel schneiden und auf Zimmertemperatur kommen lassen.
- Die Backform mit Backpapier auslegen oder den Backrahmen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech stellen und die Maße 32x24 cm einstellen. Zur Seite stellen.
- Die Kirschen in ein Sieb geben und abtropfen lassen. Den Backofen auf 180°C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Für den Teig die Butter zusammen mit dem Zucker und der Prise Salz in eine Schüssel geben und mithilfe des Handrührgeräts oder der Küchenmaschine in 5-7 Minuten weißschaumig aufschlagen.
- Nun jedes Ei einzeln unterrühren. Nach dem Hinzufügen jeweils 60 Sekunden rühren, dann das nächste Ei hinzufügen.
- Zum Schluss das Mehl mit dem Backpulver vermischen, hinzugeben und ebenfalls unterrühren.
- Etwas mehr als die Hälfte des Teiges in die Backform geben und glatt streichen. Dabei darauf achten, dass der Teig möglichst gleichmäßig verteilt ist.
- Den restlichen Teig mit dem Kakaopulver vermischen. Der Teig sollte die gleiche Konsistenz wie der helle Teig haben, daher 1-2 EL Milch unterrühren. Der Teig darf nicht flüssiger sein, als der helle Teig.
- Den dunklen Teig in Klecksen auf den hellen Teig geben und mit einer Palette* ebenfalls glatt streichen.
- Nun die Kirschen auf den Kuchen geben. Die Kirschen gleichmäßig mit etwa 2 cm Abstand zueinander auf den Teig setzen. Nur ganz leicht andrücken. Wer Angst hat, dass die Kirschen zu tief in den Teig sinken, kann die Kirschen vor dem Aufsetzen auf den Teig in etwas Mehl dippen.
- Den Kuchen nun auf mittlerer Schiene etwa 25 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen!
- Den fertigen Kuchen aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.
- Sobald der Pudding Zimmertemperatur (BITTE TIPPS OBEN IM TEXT LESEN) die Buttercreme zubereiten.
- Dafür den Pudding durch ein Sieb streichen um etwaige Klümpchen zu entfernen.
- Die weiche Butter in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine 3-4 Minuten cremig aufschlagen. Nun Esslöffelweise den Pudding hinzufügen. Zwischen jedem Löffel 20 Sekunden weiter rühren.
- Sobald der Kuchen komplett abgekühlt (!) die Buttercreme auf dem Kuchen verteilen und glatt streichen.
- Den Kuchen nun für mindestens 1 Stunde, besser länger, in den Kühlschrank geben. Die Buttercreme sollte richtig fest werden.
- Für den Guss die Kuvertüre hacken und zusammen mit dem Pflanzenöl in einen Topf geben. Bei niedrigster Flamme und unter Rühren schmelzen.
- Den Guss abkühlen lassen, bis er sich beim Berühren neutral anfühlt. Er darf nicht mehr warm sein.
- Den Guss auf den Kuchen geben, mit einer Palette glatt streichen und - je nachdem wie lange der Kuchen im Kühlschrank war - 2-5 Minuten warten. Sobald der Guss anfängt fest zu werden (an einer Ecke testen), mit einer geriffelten Teigkarte* über den Guss fahren und das Wellenmuster erzeugen.
- Den Guss fest werden lassen und den Kuchen dann in Stücke schneiden.
Hallo Janina,
ich kommentiere so gut wie nie irgendwo, aber ich wollte dass Du weißt, dass ich noch nie so eine optische ansprechende und perfekte Donauwelle gesehen habe und auch Deine Erklärungen sind wirklich toll! Super!
Liebe Grüße,
Kristin
Liebe Kristin,
Was für ein Kompliment! Es freut mich wirklich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, mir einen Kommentar da zu lassen. Und dann auch noch einen so netten ☺️
Hab ganz lieben Dank!
Viele Grüße
Janina
Hallo,
Der selbstgemachte Pudding ist ohne Eier?
Werde die donauwellen demnächst ausprobieren
Sehen echt Mega aus
Lg
Vroni
Hallo liebe Vronie,
Ja in diesem Fall mache ich den Pudding ohne Eigelb. Ich finde er wird durch die Butter zum Schluss sehr reichhaltig. Da braucht man nicht zwangsläufig Eier für 🙂
Liebe Grüße und gutes Gelingen
Janina
Hallo Janina, ich hab dein tollen Blog entdeckt und auch schon den Marmorkuchen gebacken. Sehr lecker. Allerdings reduziere ich bei allen Kuchen den Zuckeranteil erheblich. Nun möchte ich mich an die Donauwelle wagen. Bei der Teig-Zubereitung sind jeweils 250 gr. Butter und Zucker angegeben. Ist es möglich diesen um ca die Hälfte oder wenigstens 100 gr. zu reduzieren ohne Gefahr zu laufen, dass der Teig nichts wird?? Ich freu mich auf eine Antwort und sende freundliche Grüße Anita
Liebe Anita,
danke für deinen Kommentar und es freut mich, dass du bereits ein Rezept ausprobiert hast 🙂
Leider kann ich dir nicht sagen, wie es sich verhält, wenn man Butter und Zucker in diesem Rezept reduziert. Ich kann mir vorstellen, dass man den Zucker etwas reduzieren könnte, was die Butter angeht, so bin ich mir eher unsicher.
Wenn du es dennoch testest, lass mich gerne wissen, wie es geklappt hat!
Liebe Grüße
Janina
Hallo Vronie,
sieht toll aus.
Bei wie viel Grad backst du denn den Boden? Das steht gar nicht in deinem Rezept.
Viele Grüße
Pascal
Huhu,
Ich heiße zwar Janina aber alles gut 🙂
Huch, das habe ich tatsächlich vergessen. Ich backe den Boden bei 180 Grad Celsius Ober-/Unterhitze.
Ich ändere das nachher direkt ab! Danke für den Hinweis!
Liebe Grüße
Hallo Janina, die Welle spricht mich sehr an. Ich möchte sie allerdings rund backen. Was meinst du welchen Durchmesser ich benutzen sollte?
Lieben Gruß
Hallo Janina,
das ist ein tolles Rezept. Mein Kompliment, durch deine Tipps habe ich eine perfekte und sehr leckere Donauwelle gebacken. Meine Gäste waren begeistert und wollten gleich das Rezept.
Viele Grüße
Susanne