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Hand aufs Herz: Habt ihr in der Küche schonmal mit Sojabohnen experimentiert? Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich mich mit dem Thema bis vor Kurzem nicht groß auseinandergesetzt habe. Für mich war Soja immer gleichbedeutend mit der Belastung des südamerikanischen Regenwaldes und das alleine war Grund genug, mich mit Soja nicht weiter zu beschäftigen. Ein großer Fehler, wie ich jetzt gelernt habe!
Manchmal ist es tatsächlich sinnvoll, Vorurteile abzulegen und sich mit einer Materie intensiver zu beschäftigen. Ich habe die letzten Wochen so viel über Soja gelernt, dass ich inzwischen ein großer Fan bin. Nicht zuletzt, weil die Sojabohnen-Frikadellen, für die ich heute auch das Rezept im Gepäck habe, einfach grandios lecker sind!
Sojabohne – eine heimische Leguminose
Wusstet ihr, dass Sojabohnen in Deutschland angebaut werden und sie somit zu den heimischen Leguminosen zählen? Wir lieben Hülsenfrüchte, sie sind fester Bestandteil unserer Ernährung und dennoch war mir das nicht bewusst. Der Anbau von Sojabohnen erfolgt in den wärmeren Regionen Deutschlands und im Jahr 2020 wurden hierzulande mehr als 94.000 Tonnen Sojabohnen geerntet. So viel wie noch nie zuvor. Die Zahl muss man sich erstmal auf der Zunge zergehen lassen!
Der Anbau in Deutschland bietet sowohl für den Verbraucher als auch für die Landwirtschaft viele Vorteile. Der vollständige Verzicht auf Gentechnik, die Schonung des Regenwaldes und die nachhaltige Produktion unter strengen heimischen Umweltauflagen sind nur ein paar Punkte, die für eine Erweiterung der Ausbauflächen hierzulande sprechen. Das Thema Nachhaltigkeit wird für viele immer wichtiger und wer sich intensiv damit beschäftigt, sollte bei Sojaprodukten unbedingt auf den Hinweis “Made in Germany” achten!
Sojabohnen sind gut für eine gesunde Fruchtfolge und die Biodiversität im Ackerbau
Die Überschrift verrät schon so einiges: Hülsenfrüchte verbessern die Bodengesundheit, binden Stickstoff und stärken die Bioökonomie. Die Hauptrolle spielen hierbei die Wurzeln der Leguminosen, denn hier siedeln sich Bakterien an, die die Pflanze mit Stickstoff versorgen. Nach der Ernte bleiben die Pflanzenreste samt Wurzeln auf dem Acker zurück und dienen als wertvolle Stickstoff-Quelle.
Was sich so furchtbar kompliziert anhört, bedeutet eigentlich nur folgendes: Stickstoff ist Dünger. In diesem Fall ein ganz natürlicher, der nach der Ernte auf dem Acker verbleibt. Damit lassen sich für die folgenden Pflanzen Düngungen einsparen – das ist gut für eine gesunde Fruchtfolge und schont zugleich die Umwelt.
Aber auch für die Biodiversität spielen Leguminosen eine wichtige Rolle, denn die Blüten bieten Bienen und Hummeln ein reichhaltiges Nahrungsangebot.
Sojabohnen als Eiweißlieferant
So viel zu den ökologischen und landwirtschaftlichen Aspekten. Das für sich ist schon alles super interessant. Vollends überzeugt hat mich dann aber noch, dass die Sojabohne ein toller Lieferant von Eiweiß und ungesättigten Fettsäuren ist. Mit bis zu 40% Protein und 18% Fettanteil eignet sich die Sojabohne nicht nur für jene hervorragend, die sich hin und wieder Low Carb ernähren möchten, sondern ist auch eine tolle Ergänzung einer ausgewogenen Ernährung für jedermann.
Für uns persönlich ist es wichtig, den Fleischkonsum etwas zu reduzieren. Es gibt viele tolle Möglichkeiten, köstliches und gleichzeitig vegetarisches Essen auf den Tisch zu zaubern ohne dabei das Gefühl zu haben, auf etwas zu verzichten. Und so bin ich auf die Idee gekommen, aus den Sojabohnen Frikadellen zu zaubern.
Gewürzt habe ich sie so, wie ich Frikadellen (oder wie man bei uns sagt: Fleischküchle) immer würze und ich kann euch sagen, dass wir alle restlos begeistert waren. Die Sojabohnen haben sich super verarbeiten lassen, der Geschmack und auch die Textur der Sojabohnen-Frikadellen hat uns überrascht – und das im positivsten Sinne! Für uns ist das eine tolle Möglichkeit, noch mehr Hülsenfrüchte in unseren Speiseplan zu integrieren und dabei uns und der Natur noch etwas gutes zu tun.
Die Sojabohnen müssen für 10-12 Stunden eingeweicht und anschließend gekocht werden, bevor man sie weiterverarbeiten kann. Wenn ihr schon ein bisschen im Voraus plant, dann könnt ihr die Sojabohnen einlegen, am nächsten Tag kochen und dann auch eine Nacht im Kühlschrank aufbewahren bevor ihr die Frikadellen zubereitet. So habt ihr im Handumdrehen ein tolles Essen!
Die Frikadellen schmecken natürlich heiß mit einem tollen Salat sehr gut. Ihr könnt euch damit aber auch ein schnelles Mittagessen zaubern und euch eine Frikadelle ins Brötchen klemmen. Und wenn etwas übrig bleibt, dann lasst euch gesagt sein, dass sie auch kalt hervorragend schmecken.
Ich hoffe, ich konnte euch die Sojabohne ein bisschen näher bringen und ihr probiert das Rezept mal aus. Wenn ihr euch jetzt noch mehr für das Thema heimische Leguminosen interessiert, dann schaut unbedingt auch mal bei den folgenden Blogs vorbei, denn dort gibt es heute zum Welttag der Hülsenfrüchte auch ganz tolle Rezepte:
Maja von moey’s kitchen zaubert ein tolles Blumenkohl-Kartoffel-Curry mit Ackerbohnen
Bei Tina von tinastausendschön gibt es vegetarische Maultaschen mit Süßlupinen-Rote Bete Füllung
Und Bine von was eigenes serviert ein tolles Körnererbsenbrot mit Körnererbsen Hummus
Neben den Rezepten findet ihr dort noch mehr Informationen zur Körnererbse, der Ackerbohne und zu Süßlupinen!
- Für die Sojabohnen Frikadellen
- 300 g getrocknete Sojabohnen
- 1 Zwiebel
- 2 Eier (M)
- 4 Stiele Petersilie
- 1 EL Tomatenmark
- 1 TL Senf
- 1 Prise Paprikapulver, edelsüß
- Salz
- Pfeffer
- Für den Kartoffelsalat
- 1,25 kg Kartoffeln, festkochend
- 1 Zwiebel
- 1 Salatgurke
- 2 EL Senf, mittelscharf
- 50 ml Weißweinessig
- 50 ml Rapsöl
- 175-200 ml Gemüsebrühe, warm
- 1 Bund Schnittlauch
- Salz
- Pfeffer
- Außerdem
- Rapsöl zum Anbraten
- Die Sojabohnen in eine Schüssel geben, mit reichlich kaltem Wasser aufgießen und abgedeckt für 10-12 Stunden oder über Nacht einweichen.
- Die Sojabohnen in ein Sieb geben und gründlich abspülen, dann mit frischem Wasser in einen Topf geben und für ca. 60 Minuten kochen bis die Sojabohnen weich sind.
- Abgießen und für etwa 30 Minuten abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und fein würfeln, die Petersilie waschen und fein hacken.
- Die Sojabohnen in eine Küchenmaschine geben und möglichst fein zerkleinern. Die Sojabohnen nun zusammen mit den Eiern, der Zwiebel, der Petersilie, dem Tomatenmark, Senf, Salz, Pfeffer und Paprikapulver in eine Schüssel geben und von Hand kräftig verkneten.
- Von Hand nun je nach gewünschter Größe 8-12 Frikadellen formen.
- Das Rapsöl in eine Pfanne geben und die Sojabohnen-Frikadellen darin von beiden Seiten jeweils 2-4 Minuten anbraten bis sie vollständig durchhitzt sind.
- Für den Kartoffelsalat die Kartoffeln dämpfen. Das dauert je nach Größe 30-45 Minuten.
- In der Zwischenzeit die Gurke schälen und fein hobeln, die Zwiebel fein würfeln und in einem Teelöffel Rapsöl glasig dünsten. Den Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
- Die Kartoffeln dann schälen, in feine Scheiben schneiden und mit der warmen Brühe übergießen.
- Die restlichen Zutaten hinzugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken und einige Minuten ziehen lassen.
- Die Sojabohnen-Frikadellen mit Kartoffelsalat servieren.
Dieser Beitrag ist in vertrauensvoller Kooperation mit der UFOP* entstanden
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) ist ein Verband, der sich bereits seit 1990 der Produktion, Verarbeitung und Vermarktung heimischer Öl- und Eiweißpflanzen widmet. Sie fungiert als Bindeglied zwischen Landwirten, Züchtern, der Politik und den Verbrauchern.
Was für eine Hammeridee! Die Frikadellen sehen richtig lecker aus! Ich hab tatsächlich noch nie mit getrockneten Sojabohnen gekocht, aber diese Bratlinge muss ich echt ausprobieren 🙂
Liebe Grüße
Maja
Liebe Maja,
probier die unbedingt mal aus! Die sind wirklich so so lecker!
Ich werde in Zukunft häufiger mit Sojabohnen experimentieren 🙂
Liebe Grüße
Janina