Lütticher Waffeln wecken bei mir unweigerlich Urlaubserinnerungen an Thailand. Gaufres de Liège und Thailand? Ja, ich habe in der Schule aufgepasst und ja, ich weiß, dass die beiden Länder nicht nur diverse Landesgrenzen sondern auch einige Kilometer trennen. Und bevor ihr jetzt denkt, dass die Alte gänzlich einen am Zeiger hat, lasst mich doch erstmal erklären wie es dazu kommt…Denn vor einigen Jahren dachten mein Mann und ich, dass es Zeit wäre sich die Welt ein wenig genauer anzusehen. Und zwar genauer im Sinne von “Ein anderes Ziel als Südamerika”, denn auf dem amerikanischen Subkontinent (Ha! Seht ihr? Und wie ich aufgepasst habe in Erdkunde!) hatten wir schon viel Zeit verbracht und der Drang etwas anderes zu sehen war groß. Sehr groß! *räusper*
Zumindest bei mir. Denn mein Mann war von der Idee nach Thailand zu fliegen nicht sonderlich begeistert. Zu viele Menschen, zu viel Gewusel! Wieso nicht nach Südamerika? Ruhe, keine Menschen, keine Touristen. Zumindest erheblich weniger als in Asien. Aber mit viel Überredungskunst konnte ich ihn von meinem perfekt ausgetüftelten Plan überzeugen. Der lautete nämlich: Komm, lass uns in den Norden Thailands fahren. Da sind nicht so viele Touristen wie im Süden, die Landschaft ist toll und überhaupt sollen die Thais ja alle ziemlich nett sein. Nun ja, was soll ich sagen? Für jemanden, der noch nie mit dem Rucksack durch die Wüsten Südamerikas getingelt ist, mag das ja so sein. Für uns hingegen war es ein kleiner Schock. Im Norden Thailands wimmelte es sogar in der absoluten Nebensaison nur so vor Touristen, die Thais waren sehr nett – zumindest nickten sie freundlichen wenn sie uns “Farang” nannten und wir fühlten uns immer dezent übers Ohr gehauen. Alles in allem waren wir also wenig überzeugt und ein klein wenig enttäuscht.
So enttäuscht, dass wir nach nur 13 Tagen im Norden Thailands unsere Rucksäcke gepackt haben und uns mit dem nächsten Zug auf gen Süden nach Bangkok gemacht haben. Städteurlaub! Das können wir. Berlin, London, Chicago, Lima… Warum dann nicht Bangkok? Wir wollten uns die Stimmung nicht verderben lassen und die Zeit in Bangkok genießen. Aber was macht man fast 10 Tage in Bangkok? Nachdem wir so ziemlich jede Pagode, jeden kleinen Tempel und jeden noch so interessanten Markt besucht hatten, gingen uns die Ideen aus… und wir fuhren mit dem Tuk-Tuk in ein großes Shopping Center. Und ach herrlich – nachdem wir genug hatten von glutamatisiertem (Achtung – Neologismus!) Essen, kam uns die Bäckerei mit Muffins, Waffeln, Pizza, Ciabatta und Brezen gerade recht. Und ihr ahnt es schon – hier schließt sich der Kreis! Das erste Mal in meinem Leben kam ich inmitten des Gewusels Bangkoks in den Genuss einer Lütticher Waffel 🙂 Absurd aber so lecker, dass es mir in reger Erinnerung blieb.
Eigentlich wollte ich diese köstlichen Waffeln schon lange machen denn seit unserem Urlaub (der gar nicht soooo schlimm war… vielleicht habe ich an der ein oder anderen Stelle ein klein wenig übertrieben und etwas dick aufgetragen – vielleicht aber auch nicht *hihihi*) sind inzwischen schon ein paar Jahre vergangen. Doch bisher kam ich leider nicht dazu. Und es fehlte der nötige Perlzucker. Während in vielen Rezepten Hagelzucker verwendet wird, schmecken sie eigentlich nur so richtig gut mit dickem, belgischem Perlzucker. Den bekommt man aber leider nur im Internet (befragt mal Google). Die Anschaffung lohnt aber denn das Ergebnis überzeugt und Zucker hält sich ja. Also theoretisch denn wenn ihr diese Waffeln erstmal gegessen habt, wollt ihr sie immer und immer und immer wieder essen 🙂
- 500 g Weizenmehl
- 30 g Zucker
- 20 g Frischhefe
- 2 Eier (M)
- 220 g Milch
- 285 g Butter, zimmerwarm
- 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- 250 g belgischen Perlzucker
- Das Mehl in eine Schüssel sieben.
- Die Milch lauwarm erhitzen, die Hefe zusammen mit dem Zucker darin auflösen und anschließend zusammen mit den Eiern, der weichen Butter und dem Vanilleextrakt zu einem weichen, klebrigen Teig verkneten.
- Den Teig nun abgedeckt ca. 1,5-2 Stunden gehen lassen - sein Volumen sollte sich verdoppelt haben.
- Nun den Perlzucker möglichst gleichmäßig unterkneten und das Waffeleisen auf mittlerer Stufe vorheizen.
- Nun von Hand oder mit einem großen Eisportionierer* gleichmäßig viel Teig abnehmen und nacheinander goldgelb ausbacken.
- Auf einem Abkühlgitter leicht abkühlen lassen und genießen.
Ich liebe eure rezepte. Einfach klasse. Eure seite gefällt mir auch sehr. Die anleitungen sind gut gebaut und verständlich.
Mit freundlichen Grüßen
Euer back Fan Tunc Ö.
Hallo, es ist zum Totlachen! Ganz genau so sind mein Mann und ich auch zu den Belgischen Waffeln gekommen. Nämlich in der Bäckereiabteilung des Isetan Kaufhaus in Bangkok. Wir sind häufig in Thailand und IMMER machen wir dort einen Stop. Kaufen dann einen so großen Vorrat, dass wir für den Flug nach Deutschland gut versorgt sind und streiten uns regelmässig um die letzte Waffel. Sehr witzig, dass es auch noch anderen so geht. Ich bin gespannt, ob dieses Rezept sich mit meinen Erinnerungen an Bangkok deckt.
Liebe Gabriele,
ich musste herzlich lachen! Hab ganz lieben Dank für deinen netten Kommentar! Da bin ich ja froh, dass es nicht nur uns so ging 🙂 Ich hoffe du probierst das Rezept aus und berichtest. Am Besten werden die Waffeln, wenn du den richtigen Zucker kaufst. Den kann man für wenig Geld im Internet bestellen.
Ganz liebe Grüße
Janina
Hallo Janina, welches Waffeleisen benutzt Du für die Waffeln? Ich hatte eins von Tchibo für belgische Waffeln. Das musste ich danach leider wegschmeißen weil der Zucker (extra in Belgien gekauft) dermassen das Eisen verklebt hatte!!! Ich hab geschrubt, prliwasser, diese Waffel zum sauber machen,… Ich habe echt alles auspro biert. Danach klebte jeder Teig fest. Hab es entsorgt. Würde mir gerne ein neues kaufen. Vielleicht hast du einen Tipp für mich. Danke LG Miriam
Hallo liebe Miriam,
entschuldige bitte meine späte Antwort.
Das wichtigste ist eigentlich ein Waffeleisen, das eine möglichst gute Beschichtung hat. Ich hatte bisher eines von KitchenAid, habe aber jetzt welche von Cloer. Auch meine anderen Waffeleisen sind von Cloer und ich kann sie uneingeschränkt empfehlen.
Ganz liebe Grüße
Janina
Hallo Janina kannst du mir einen guten Tipp geben wie ich die Waffeln am besten wieder warm machen kann. Liebe Grüße Alex
Liebe Alex,
danke für deinen Kommentar! Du kannst die Waffeln super aufwärmen indem du sie beispielsweise in den Toaster gibst 🙂 Das mache ich immer und das funktioniert prima!
Ich hoffe das hilft.
Liebe Grüße
Janina