Milchreis mit Apfelkompott! Wie banal oder? Aber ich liebe dieses Gericht. Wahrscheinlich auch deshalb, weil ich damit Kindheitserinnerungen verbinde… Mein Vater wohl eher ein Kindheitstrauma und das ist auch der Grund, warum mein Bruder und ich immer nur dann in den Genuss einer ordentlichen Portion Milchreis kamen, wenn mein Vater beruflich außer Haus war. Oder wenn wir die Ferien bei Oma verbracht haben. Ihr wisst ja wie das ist… Die Oma macht so lange man bei ihr ist immer genau das, was die lieben Enkel sich wünschen. Wenn es da nach mir und meinem Bruder gegangen wäre, hätte es wohl an fünf Tagen Milchreis gegeben und an den verbleibenden zwei Tagen Pfannkuchen – sehr zum Leidwesen meines Opas.
Ich erinnere mich gar nicht mehr, ob er überhaupt Süßspeisen gegessen hat. Nur Kuchen in jeglicher Art hat er strikt abgelehnt. Ich glaube das war sein persönliches Kindheitstrauma (was für andere Kinder der Kriegs- und Nachkriegsgeneration sicherlich eher ein Traum gewesen sein dürfte) denn sein Vater, also mein Urgroßvater, war Bäcker und Konditor und hat des Öfteren Reste aus der Backstube mitgebracht. Jedenfalls habe ich meinen Opa nie auch nur einen Krümel Kuchen oder Zopf essen sehen.
Aber ich schweife ab. Ich liebe Milchreis. Wir durften als Kinder nie auf der Couch essen – was ja per se nicht verkehrt ist wie ich jetzt als Mutter weiß und nachvollziehen kann. Aber immer dann, wenn mein Vater weg war, dann gab es nicht nur Milchreis – nein, es gab Milchreis in einer kleinen Schüssel während wir es uns auf der Couch gemütlich gemacht haben und dabei ferngesehen haben. Also all das gemacht haben, bei dem sich meinem Vater die Zehennägel hochgerollt hätten. Hach ja.
Ich esse ihn noch immer gerne. Allerdings eher an kalten Tagen. Und leider nicht mehr auf der Couch. Aber ich teile dafür meine Portion nicht nur mit dem Sohnemann, der die Milchreisleidenschaft seiner Mutter geerbt hat, sondern auch mit meinem Mann. Den einzigen Milchreis, den er sonst gerne gegessen hat, findet sich im Kühlregal eines jeden Supermarkts. Bis, ja bis er im Sommer eine große Portion Milchreis mit frischen Himbeeren mit auf die Arbeit bekommen hat. Ich habe ihn also langsam an die Thematik herangeführt und inzwischen liebt er ihn genauso wie ich *muhahahaha*
Lange Rede, kurzer Sinn. Ja, Milchreis ist ein kinderleichtes Gericht aber trotzdem darf es auf keinen Fall in meiner Rezeptsammlung fehlen. Probiert es auf jeden Fall mal aus!
- Für den Milchreis
- 1 Liter Milch
- 220 g Milchreis
- 50 g Zucker
- 1 Vanilleschote, das Mark davon
- ½ Bio Zitrone, den Abrieb davon
- Für das Apfelkompott
- 4 Äpfel (ca. 500 g)
- 1 Zitrone, den Saft davon
- 100 ml Wasser
- ½ TL Zimt
- Die Milch zusammen mit dem Zucker, dem Zitronenabrieb und dem Mark der Vanilleschote in einen Topf geben und aufkochen lassen.
- Sobald die Milch aufgekocht ist, den Reis dazugeben und den Herd auf leichte bis mittlere Stufe stellen. Den Reis nun offen ca. 35 Minuten köcheln lassen. Dabei immer wieder umrühren damit er nicht anbrennt.
- In der Zwischenzeit die Äpfel schälen, entkernen und klein würfeln. Die Apfelwürfel zusammen mit dem Wasser, dem Saft der Zitrone und dem Zimt in einen Topf geben und auf kleiner Flamme abgedeckt köcheln lassen. Eventuell noch etwas Wasser nachgießen. So lange köcheln lassen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
- Den Milchreis nun mit dem Apfelkompott servieren.