Manchmal läuft es und manchmal ehrlicherweise auch so überhaupt nicht. Ihr fragt euch jetzt sicher von was ich spreche und das verrate ich euch gerne. Ich hatte vor kurzem ein bisschen Zeit zwischen Kundenaufträgen und dachte mir, ich nutze die Zeit sinnvoll und produziere ein bisschen Content für den Blog. Einfach weil es mir wichtig ist und auch, weil ich natürlich gerne neue Rezepte teste und mich freue, wenn mein persönliches Rezeptrepertoire ein bisschen größer wird.
Aber dieses Mal lief so ziemlich alles schief, was schief laufen kann. Drei bis vier neue Rezepte wollte ich innerhalb einer Woche produzieren. Nicht übermäßig viel aber auch nicht wenig. Und so habe ich Pläne geschmiedet und bin voller Elan in der Küche verschwunden. Nur um innerhalb einer Woche mit Müh’ und Not gerade mal zwei Rezepte zu perfektionieren.
Das war so frustrierend, das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Natürlich kommt es immer mal zu ein paar Problemen, wenn man neue Rezepte testet, aber dass gleich so viel schief geht ist eher ungewöhnlich. So zum Beispiel auch, dass mein Hefeteig einfach nicht aufgehen wollte. Das ist mir noch nie passiert. Und so stand ich dann da, mit den bereits geschälten und geschnittenen Äpfeln und einer Schüssel voller Pudding aber ohne den benötigten Hefeteig. Da ich keine Zeit hatte, einen weiteren Hefeteig anzusetzen und ich die Äpfel und den Pudding dringend verarbeiten musste, habe ich improvisiert und herausgekommen ist dieser Apfel-Pudding-Kuchen mit Streuseln.
Und das ist wirklich einer der besten Kuchen, die wir in letzter Zeit gegessen haben: Der Rührteig bleibt schön saftig und weich, die Äpfel bringen ein bisschen Säure mit rein, der Pudding ist wunderbar cremig und die Butterstreusel sorgen nicht nur für Geschmack, sondern auch für den nötigen Crunch.
Zugegeben: Es sind ein paar Schritte notwendig, denn der Kuchen besteht offensichtlich aus mehreren Komponenten, aber ich verspreche euch, der Aufwand lohnt sich!
Um den Aufwand am Tag des Backens ein klein wenig geringer zu halten und weil er eh abkühlen muss, könnt ihr den Pudding problemlos schon 1-3 Tage vor dem Backen zubereiten. Danach deckt ihr ihn einfach ab und stellt ihn in den Kühlschrank. Bevor ihr ihn verwendet, müsst ihr ihn mit einem Schneebesen nochmal gründlich durchrühren und er ist perfekt und ready um verarbeitet zu werden.
Bei den Äpfeln nehmt ihr das, was euch am besten schmeckt und das, was ihr eben daheim habt. Ob ihr die Äpfel in Scheiben oder in Würfel schneidet ist dabei vollkommen egal. Das macht ihr am besten so, wie ihr es am liebsten mögt.
Ich glaube, das ist so ziemlich alles, was ihr hierzu wissen müsst 🙂 Das Eiweiß, das bei der Herstellung des Puddings übrig bleibt, könnt ihr übrigens einfrieren. Das klappt prima und lässt sich dann zu einer Schweizer Buttercreme verarbeiten. Ich mache das regelmäßig so, um nicht unnötig Lebensmittel zu verschwenden. Schreibt aber auf jeden Fall auf die Tüte wie viele Eiweiße ihr darin habt, welche Größe sie haben (M oder L) und wann ihr sie eingefroren habt. Glaubt mir: Ihr merkt es euch nicht 🙂
So, nun aber zum Rezept… Ich hoffe ihr probiert es aus und lasst euch den Kuchen schmecken!
- Für den Pudding
- 750 g Milch
- 60 g Speisestärke
- 5 Eigelbe (M)
- 115 g Zucker
- 2 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- Für den Rührteig
- 230 g Butter, zimmerwarm
- 175 g Zucker
- 1-2 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- 4 Eier (M)
- 265 g Weizenmehl
- 12 g Backpulver
- 75 ml Milch
- 3-4 große Äpfel
- ½ Zitrone, den Saft davon
- Für die Streusel
- 115 g Butter
- 200 g Weizenmehl
- 100 g Zucker
- 1 TL Vanillezucker
- ½ TL Zimt
- 1 Prise Salz
- Für den Pudding 700 g Milch zusammen mit dem Zucker und dem Vanilleextrakt in einen Topf geben und langsam erhitzen.
- Die Speisestärke mit den Eigelben und der restlichen Milch in eine kleine Schüssel geben und glatt rühren.
- Sobald die Milchmischung erhitzt ist, nach und nach etwa 2 Schöpfkellen zur Eigelbmischung geben und dabei rühren.
- Die Eigelbmischung nun in den Topf geben und den Pudding unter Rühren bei mittlerer Hitze erwärmen, bis er deutlich andickt.
- Den Pudding durch ein Sieb in eine Schüssel geben und mit Frischhaltefolie direkt an der Oberfläche abdecken. Den Pudding vollständig abkühlen lassen und dann verwenden oder bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.
- Für den Rührteig die Butter zusammen mit dem Zucker und dem Vanilleextrakt in eine Schüssel geben und mithilfe der Küchenmaschine oder des Handrührgeräts in 5-8 Minuten weißschaumig aufschlagen.
- Nun ein Ei nach dem anderen hinzugeben und unterrühren.
- Das Mehl mit dem Backpulver vermischen und zur Masse geben. Unterrühren.
- Dann die Milch hinzugeben und unterrühren.
- Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Springform von 26 cm Durchmesser geben und den Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in Scheiben oder Würfel schneiden. Die Apfelstücke dann auf dem Rührteig verteilen und leicht andrücken.
- Den Pudding auf den Äpfeln verteilen.
- Für die Streusel alle Zutaten bis auf die Butter in eine Schüssel geben und vermischen.
- Die Butter zerlassen und zu den trockenen Zutaten geben und mithilfe eines Teigschabers vermengen.
- Die Streusel nun auf den Pudding geben und den Kuchen anschließend für 60-70 Minuten auf mittlerer Schiene backen. Die Streusel sollten bräunen, der Kuchen beim ruckeln nur noch leicht wackeln (das ist der Pudding).
- Aus dem Ofen nehmen, 10-15 Minuten abkühlen lassen, dann den Rand der Springform vorsichtig lösen. Den Kuchen anschließend vollständig abkühlen lassen.
- Vor dem Servieren noch mit etwas Puderzucker bestäuben (optional).
