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Es ist kalt und es ist nass draußen. Der Herbst hat uns fest im Griff und der Winter steht und en Startlöchern. Es ist also höchste Zeit für eine ordentliche Portion Seelenfutter. Und ich weiß ja nicht, wie es euch geht aber für mich ist das immer mit Aromen aus meiner Kindheit verbunden. Etwas, das ich schon als Kind unwahrscheinlich gerne mochte und auch heute noch zu schätzen weiß, ist Fleisch mit süß-saurer Sauce. Während das früher oft einfach Hühnchen war, bin ich inzwischen auf das Kaninchen gekommen.
Deswegen möchte ich heute unbedingt mein Rezept für gebackenes Kaninchenfilet in süß-saurer Sauce mit euch teilen. Es ist einfach, es ist lecker und dank des Kaninchenfleischs hat es so viele wunderbare Vorzüge.
Die Vorzüge von Kaninchenfleisch
Wusstet ihr, dass Kaninchenfleisch gerade in Frankreich sehr häufig und überaus gerne zubereitet wird? Während die Franzosen uns da ein Stück voraus sind und die Meinung vertreten, man könne Kaninchen das ganze Jahr über und zu allen möglichen Gelegenheiten kochen, greifen wir Deutschen hauptsächlich rund um die Oster- und Weihnachtsfeiertage auf Kaninchenfleisch zurück.
Und das ist super schade, denn Kaninchenfleisch hat wahnsinnig viele Vorzüge. So ist es einerseits eine hervorragende Quelle für Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, andererseits liefert es wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Phosphor, Kalium und Selen.
Darüberhinaus ist es unwahrscheinlich vielseitig einsetzbar und auch die Art der Zubereitung kennt keine Grenzen. Letztes Jahr habe ich bereits das Rezept für saftige Kaninchenkeulen in Cidre-Sahne-Sauce auf dem Blog geteilt. Und während das ein eher klassisches Gericht ist, wird es heute mit meinem Kaninchenfleisch süß-sauer ein wenig exotischer. Damit möchte ich euch zeigen, dass man keinesfalls nur geschmorte Kaninchenkeulen zubereiten kann, sondern je nach Teilstück und Aromenkombination auch andere, tolle Gerichte zaubern kann. Also egal ob schmoren, grillen, braten oder frittieren – alles ist möglich.
Europäisches Kaninchenfleisch – meine Wahl
Aber wie das so ist mit Fleisch, gibt es das ein oder andere zu beachten. Der wichtigste Punkt ist für mich dabei der Ursprung, denn ich greife ausschließlich auf europäisches Kaninchenfleisch zurück.
Nun stellt ihr euch berechtigterweise die Frage: Warum? Und das möchte ich euch gerne beantworten.
Die wohl wichtigsten Punkte sind die kurzen Transportwege und die Möglichkeit der Nachverfolgung. So ist es dank geltender EU Gesetze möglich, die Herkunft des Fleisches einwandfrei nachzuverfolgen. Von der Geburt eines Tieres bis zum Verzehr finden zahlreiche Kontrollen statt, was nicht nur eine hohe Qualität gewährleistet sondern es eben auch ermöglicht die Herkunft lückenlos nachzuvollziehen.
Ihr seht, ich bin begeistert. Ich finde, es ist an der Zeit sich von Vorurteilen zu verabschieden und Kaninchenfleisch nicht nur zu Ostern oder Weihnachten in unseren Speiseplan zu integrieren.
Ich werde in Zukunft auf jeden Fall etwas kreativer werden und mein Rezept für gebackenes Kaninchenfilet in süß-saurer Sauce macht hiermit den Anfang.
So, nun aber genug erzählt, erklärt und geschwärmt. Hier findet ihr das Rezept. Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Nachmachen und hoffe, ihr genießt es mindestens genau so sehr wie wir.
#KaninchenKulinarischKreativ
#EnjoyItsFromEurope🇪🇺
- Für den Teig
- 75 g Weizenmehl
- 25 g Speisestärke
- 1 TL Backpulver
- ½ TL Salz
- 110 g Wasser, kalt
- 90 ml neutrales Pflanzenöl, z. B. Sonnenblumen- oder Rapsöl
- Für die Sauce
- 3 EL Zucker
- 4 EL Tomatenketchup
- 2 EL Sojasauce
- 90 ml Apfelessig
- 1 TL Speisestärke
- Salz
- Außerdem
- 500 g Kaninchenfilets
- 1 rote Paprikaschote
- 1 gelbe Paprikaschote
- 250 g frische Ananas
- 2 kleine Zwiebeln
- 2 Frühlingszwiebeln
- Sesam, geröstet
- Neutrales Pflanzenöl zum Ausbacken
- Zunächst das Fleisch trocken tupfen und in etwa 3x3 cm große Stücke schneiden. Zur Seite stellen.
- Für den Teig das Mehl mit der Stärke, dem Salz und dem Backpulver vermischen. Nun das Wasser und das Öl hinzugeben und mit einem Schneebesen zu einem glatten Teig verrühren. Diesen für 5 Minuten quellen lassen.
- In der Zwischenzeit die Paprikaschoten waschen, putzen und in Stücke schneiden. Die Ananas schälen und 250 g Fruchtfleisch in 2x2 cm große Stücke schneiden. Die Zwiebeln schälen und achteln.
- Die Frühlingszwiebel in feine Scheiben schneiden und zur Seite stellen.
- Nun das Öl zum Ausbacken etwa 2 cm hoch in eine tiefe Pfanne einfüllen und erhitzen. Das Öl sollte nicht heißer als 180 °C werden.
- Das Fleisch durch den Teig ziehen, überschüssigen Teig etwas abstreifen und nun portionsweise in die Pfanne geben und etwa 2-3 Minuten goldgelb ausbacken.
- Mit einer Fettkelle aus dem heißen Öl nehmen und auf etwas Küchenkrepp abtropfen lassen.
- Sobald das gesamte Fleisch ausgebacken ist, etwas Öl in einer weiteren Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin für eine Minute andünsten.
- Nun die Paprikastücke hinzugeben und weitere zwei Minuten anbraten. Die Ananas hinzugeben und erhitzen.
- Für die Sauce alle Zutaten in eine Schüssel geben und vermengen. Nun zum Gemüse in die Pfanne geben und bei mittlerer Hitze 3-4 Minuten köcheln lassen. Die Sauce sollte leicht andicken. Mit etwas Salz abschmecken.
- Das gebackene Fleisch in die Sauce geben und sofort servieren.
- Am besten passt Reis dazu.