Käse-Sahne-Torte
ein cremiger Tortenklassiker

Das war was sag ich euch! Ich kann mich kaum erinnern, wann ich das letzte Mal so geflucht habe! Aber von vorne – nachdem nämlich mein Rezept für Amerikaner so gut bei euch angekommen ist, dachte ich, dass ich ganz schnell wieder einen Klassiker präsentieren möchte. Nichts geht über ein prall gefülltes Rezeptbuch, in dem kein Klassiker fehlt. Also hatte ich Freitag Abend kurzerhand beschlossen, Samstag eine Käse-Sahne-Torte zu machen. Während ich früher kein besonders großer Fan dieses cremigen Tortenklassikers war, liebe ich ihn jetzt umso mehr.Und diese Torte ist – bis auf die Wartezeit, in der die Creme fest wird – auch super schnell gemacht. Deutlich weniger aufwändig, als man meinen möchte.

Also habe ich mich Samstag extra ganz früh von unserem Junior wecken lassen (hahaha Spaß beiseite, das hat er ganz alleine beschlossen – ich wäre ja gerne noch ein Stündchen liegen geblieben) um dann direkt in der Küche zu verschwinden. Die Zutaten hatte ich alle zuhause und konnte auch gleich loslegen.

Und mein Plan war auch so verdammt ausgeklügelt – Boden backen, Frühstücken während er auskühlt, Creme machen und dann Einkaufen gehen bis die Torte fest ist. Dann noch schnell ein paar Fotos und pünktlich zum Mittagsschlaf des Kleinen steht für meinen Mann und mich die Torte parat.

So der Plan. Und im Prinzip hat er auch prima funktioniert. Es gab nicht das kleinste Problem bei der Zubereitung des Bodens, die Creme hat auch gleich geklappt und schmeckt super frisch, nicht zu schwer und natürlich ein bisschen zitronig. Und Die Tortenplatte hat dann tatsächlich auch komplett in den Kühlschrank gepasst.

Als sich die Torte dann auch noch problemlos aus der Form hat lösen lassen und das Anschneiden überhaupt kein Problem war – ja da, spätestens da hätte ich stutzig werden müssen. Es kann doch wohl nicht sein, dass alles so problemlos funktioniert. Das gibt es doch sonst nie.

Aber ich habe mich dann frohen Mutes in mein kleines Fotoeck verkrümelt, das Set hergerichtet – schön hell sollte es sein. Der weiße shabby Untergrund zusammen mit dem Ziegelmauer Hintergrund. Perfekt. Frühlingshaft. Luftig. Frisch.

Ich habe in aller Ruhe die Props zusammengesucht, die Kamera platziert und ein paar Fotos geschossen. Und dann? Dann folgte der Supergau!

Denn während ich in aller Ruhe durch den Sucher meiner Kamera geschaut habe, hat sich die Rückwand selbstständig gemacht. Und wie es der Zufall so will, natürlich gen Torte und nicht in die andere Richtung. Wie hat meine Oma immer gesagt? Der Teufel scheisst immer auf den größten Haufen.

Nun ja und der Fotohintergrund fällt immer auf die Torte. So wie das Marmeladenbrot auch immer auf der Marmeladenseite landet. Oder wie man im Supermarkt grundsätzlich an der falschen Kasse steht. Murphys Law nennt sich das. Nach einem lauten Schrei und einer Aneinanderkettung übelster Schimpfworte hat sich mein Mann getraut, kurz seinen Kopf in die Tür zu stecken “Schatz, alles gut?” Nichts war gut.

Ich habe mich ehrlich gesagt gar nicht getraut, die Rückwand anzuheben. Ich hatte in wahrlich Massaker erwartet. Aber das blieb zu meinem Erstaunen größtenteils aus. Die Torte war auf einer Seite etwas platt gedrückt, die Füllung raus gequetscht und der Hintergrund hatte eine dicker Puderzucker Kruste in der Größe meiner Käse-Sahne-Torte. Der Schaden war halb so dramatisch…

Hätte ich schon alle Fotos im Kasten gehabt. Hatte ich natürlich nicht. So musste ich mich also mit diesen drei Exemplaren zufrieden geben. Ich hoffe ihr verzeiht mir die magere Bildauswahl. Aber ich entschädige euch (und mich) mit dieser wirklich super leckeren Käse-Sahne-Torte.

Der Boden ist luftig, die Creme nicht zu schwer und vor allem nicht zu arg geliert. Probiert sie auf jeden Fall aus!

Ach und wenn ihr euch solch’ witzige Szenen aus meinem Foodblogger Alltag gerne ab und an live ansehen möchtet, dann schaut auf meinem Instagram Account vorbei… 😀

Käse-Sahne-Torte
 
Tortenring*, eingestellt auf 24 cm Durchmesser
Zutaten
  • Für den Biskuit
  • 2 Eier (L)
  • 120 g Zucker
  • 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
  • 75 g Weizenmehl
  • 50 g Speisestärke
  • 1 TL Backpulver
  • 2 EL lauwarmes Wasser
  • Für die Füllung
  • 7,5 Blatt Gelatine*
  • 400 g Schlagsahne
  • 500 g Quark, 20% Fettgehalt
  • 150 g Puderzucker
  • 1 Zitrone, den Saft davon
  • 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
  • Außerdem
  • Puderzucker
Zubereitung
  1. Für den Biskuit die Eier zusammen mit dem Vanilleextrakt in eine Schüssel geben und mit der Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät schaumig schlagen. Gleich zu Beginn 2 Löffel lauwarmes Wasser zu den Eiern geben und den Zucker dann langsam einrieseln lassen.
  2. Die Eiermischung für mindestens 5-8 Minuten schaumig schlagen.
  3. In der Zwischenzeit den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und den Tortenring auf 24 cm Durchmesser einstellen. Den Ring gründlich fetten und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech stellen.
  4. Das Mehl zusammen mit der Stärke und dem Backpulver in eine Schüssel geben und miteinander verrühren.
  5. Sobald die Eiermasse schön schaumig ist, die Mehlmischung darüber sieben und mit einem Teigschaber gründlich unterheben,
  6. Den Biskuit in den Tortenrand füllen (wenn ein klein bisschen ausläuft ist das nicht schlimm) und auf mittlerer Schiene ca. 12-15 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen.
  7. Den fertigen Biskuit aus dem Ofen holen, kurz abkühlen lassen und anschließend auf ein Kuchengitter stürzen. Das Backpapier vorsichtig abziehen und den Boden vollständig abkühlen lassen.
  8. Sobald der Biskuit abgekühlt ist (das dauert nur ca. 20 Minuten), waagerecht durchschneiden, den oberen Teil abnehmen und zur Seite legen.
  9. Den Boden auf eine Tortenplatte setzen und den Tortenring darum legen.
  10. Für die Creme die Gelatine in kaltem Wasser einweichen, den Saft einer halben Zitrone auspressen und zur Seite stellen.
  11. Die Sahne mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät steif schlagen.
  12. Den Quark zusammen mit dem Vanilleextrakt und dem Puderzucker in eine Schüssel geben ud gründlich verrühren.
  13. Nun den Zitronensaft in einen kleinen Topf geben und ein Mal kurz aufkochen lassen. Von der Platte ziehen und zwei Minuten warten.
  14. Die eingeweichte Gelatine ausdrücken und unter Rühren im heißen Zitronensaft auflösen.
  15. Nun nach und nach 2-3 EL der Quarkcreme unter die Gelatinemischung rühren. Dadurch wird das Klumpen verhindert.
  16. Die Gelatinemischung nun unter die Quarkcreme rühren und anschließend die Sahne sowie 1 EL Zitronensaft unterheben.
  17. Die Creme sofort auf dem Boden verteilen, glatt streichen und den zweiten Teil des Biskuits darauf legen. Leicht andrücken, abdecken und so für mindestens 2-3 Stunden kühlen.
  18. Mit einem scharfen Messer langsam zwischen Tortenring und Torte entlangfahren und den Tortenring so lösen.
  19. Vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.

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6 thoughts on “Käse-Sahne-Torte
ein cremiger Tortenklassiker

  1. Ohh das sieht aber köstlich aus! 🙂 Ich mag Klassiker sehr gern. Man muss ja nicht immer die Welt neu erfinden, es gibt so viele gute Rezepte!
    Liebe Grüße,
    Ela

  2. Liebe Janina,
    Oh nein, so was Ärgerliches!! Ich kann dich nur zu gut verstehen! Mir ist vor zwei Jahreb nämlich mal genau das Gleiche passiert: Ich war super begeistert von meinem Schoko-Kaffee-Törtchen und wollte zum Fotografieren noch irgendwas aus der Küche holen. Dabei bin ich prompt irgendwie an den Stuhl gestoßen, auf dem der Fotohintergrund stand, dieses Brett ist auf das Törtchen gefallen und das Törtchen (Durchmesser 15 cm und wahrscheinlich eben so hoch) ist von der Tortenplatte auf den Tisch gekippt… Das Ende vom Lied war eine (damals noch 15-jährige) weinende Franzi… Ich habe es in dem Schock nicht übers Herz gebracht, also hat meine Mutter den Schokocremeklumpen von unserem Tisch auf die Tortenplatte zurück gehievt. Geschmeckt hat das Törtchen natürlich noch, aber es sah so gar nicht mehr nach Törtchen aus…
    Insofern kann ich mir deine Flüche und deinen Frust nur zu gut vorstellen.
    Käse-Sahne-Torte ist ein Lieblingskuchen von meinem Vater, und da er bald Geburtstag hat, werde ich mir dein Rezept merken – danke dafür ?
    Liebe Grüße, Franzi

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