Heute ist der erste Advent und anstatt eines weiteren Plätzchenrezeptes habe ich heute diesen leckeren, saftigen Gewürzkuchen für euch im Gepäck. Eigentlich habe ich noch zwei, drei Plätzchenvariationen für euch vorbereitet, dachte mir aber, dass ein Kuchen am Adventssonntag genau richtig ist. Der schmeckt natürlich den ganzen Winter über und nicht nur in der (Vor-)Weihnachtszeit…
Ganz verliebt bin ich übrigens in meine neue Backform. Diese Schneeflockenform* gefällt mir so gut, dass ich jetzt sicher jedes Jahr in der Weihnachtszeit damit backen werde. Anfangs hatte ich ein wenig Bedenken, ob der Kuchen denn aus der Form kommen würde aber vollkommen zu Unrecht. Ich habe die Form recht großzügig mit Backtrennspray* eingesprüht und als ich die den Kuchen dann auf ein Gitter gestürzt habe ist er geradewegs herausgefluppt 🙂 Wer diese Form allerdings nicht hat oder sich nicht zulegen will (der Preis ist immerhin stattlich – aber Qualität kostet eben), dann könnt ihr den Kuchen auch problemlos in einer 20 cm Form* machen!
Das Witzige an der Form ist, dass der Kuchen so quasi ein Pull-Apart-Kuchen ist. Man kann also entweder Stücke runterschneiden oder sich kleine Teile abbrechen und gleich vernaschen – so wie mein Mann das gemacht hat 🙂 Natürlich nur fürs Foto… Also im ersten Moment. Dann hat er sich ganz zufrieden auf seinen Schreibtischstuhl sinken lassen und hat den Rest genossen… Für ihn ist es immer am Schlimmsten zu warten, bis die Köstlichkeiten fotografiert sind, ich die Fots gesichtet habe und mein GO zum naschen gegeben habe.
Dieser Kuchen ist übrigens mal wieder ein Fall von “Wenn du ihn zu lange backst, wird aus einem trockenen Kuchen ein sautrockener Kuchen”. Wer meine diversen Beiträge zu Rührkuchen schon gelesen hat weiß, dass ich nichts mehr hasse als einen trockenen Rührkuchen. Und genau das ist der Grund, warum er manchmal einen schlechten Ruf hat. Also trockener Kuchen. Weil er meist wirklich trocken ist. Also TROCKEN. Nun, so eben, dass man beim Essen und gleichzeitigen Sprechen (was man ja nicht machen soll, die Kinderstube lässt grüßen) seinen Gegenüber paniert. Ganz unangenehm. Für beide Seiten versteht sich.
Also tut mir einen Gefallen: Backt eure Kuchen nicht zu Tode! Wirklich! Ich meine es ernst! Egal welche Zeit in einem Rezept angegeben ist… Jeder Ofen backt anders, manche werden heißer, andere sind nicht so heiß wie angegeben und so braucht der gleiche Kuchen in zwei verschiedenen Backöfen unterschiedlich lange. Ich halte mich immer an mein eigenes Gesetz: 5-10 Minuten vor der angegebenen Zeit die Stäbchenprobe machen. Dann bin ich auf der sicheren Seite. Wenn ich durch die geschlossene Ofentüre schon sehe, dass der Kuchen nicht fertig ist, warte ich natürlich noch. Andernfalls habe ich immer zwei oder drei Zahnstocher parat liegen und mache – wenn es sein muss – auch zwei oder drei Proben nur um sicher zu gehen, den Kuchen weder zu früh (das wäre auch ganz schlecht) noch zu spät aus dem Ofen zu holen.
So, nun habe ich aber genug gepredigt… Ich wünsche euch allen einen tollen, besinnlichen und vor allem einen erholsamen ersten Advent. Im Kreise eurer Familie, mit Freundin oder alleine. In feinem Zwirn oder in Jogginghosen. Mit einem Glas Sekt oder einem Glühwein auf der Couch. Genau so, wie ihr es euch eben vorstellt. Vielleicht schaffe ich es, euch nun jeden Adventssonntag ein Kuchenrezept zu präsentieren. Schauen wir mal. Aber heute kommen erst mal die Schwiegereltern zu Kaffee, Kuchen und Plätzchen vorbei!
- 125 g Butter, weich
- 125 g Zucker
- 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- 2 Eier (M)
- 1,5 TL Lebkuchengewürz* oder Spekulatiusgewürz*
- 30 g Backkakao*
- 200 g Weizenmehl,
- 7 g Backpulver
- 1 unbehandelte Bio-Orange, den Abrieb davon
- 50 ml Orangensaft, frisch gepresst
- 50 ml Buttermilch
- 1 Prise Salz
- Die Butter zusammen mit dem Zucker, dem Abrieb der Orange und dem Vanilleextrakt in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine weißschaumig rühren. Das dauert einige Minuten.
- Nun ein Ei nach dem anderen zur Masse geben und jeweils ca. 30-60 Sekunden gut unterrühren.
- Das Mehl zusammen mit dem Backpulver, dem Gewürz, dem Kakao und der Prise Salz in eine Schüssel geben und miteinander vermischen. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und die Backform gut fetten.
- Die Hälfte der Mehlmischung und den Orangensaft zur Butter-Zucker-Masse geben und kurz unterrühren. Nun mit der zweiten Hälfte und der Buttermilch genau so verfahren.
- Den Teig in die Form streichen und - je nach Form - ca. 20-30 Minuten backen. In der Schneeflockenform war der Kuchen bei mir in ca. 20 Minuten fertig. Stäbchenprobe nicht vergessen.
- Den Kuchen aus dem Ofen nehmen, einige Minuten abkühlen lassen und anschließend auf ein Abkühlgitter stürzen und vollständig abkühlen lassen.
- Mit Puderzucker bestreuen und servieren.