Puh ich glaube so knapp war ich mit einem Rezept noch nie dran. Seit Tagen schon lag ein Spitzkohl in meinem Kühlschrank und ich wollte damit einen türkischen Kohl-Hack-Schmortopf machen aber irgendwie kam ich nicht dazu. Das Hackfleisch wurde – bevor es schlecht zu werden drohte – noch schnell zu Fleischbällchen gemacht, dazu eine Sauce und ein paar Nudeln. Das war super lecker, leider aber nicht die Aufgabe für mein Thema der Herbstwochen – ein Rezept mit Kohl zu kreieren. Also musste ich Samstag schnell ran und sitze jetzt quasi in allerletzter Minute hier um euch das Rezept für diesen sündhaft leckeren Rahmwirsing zu notieren.
Rahmwirsing stand tatsächlich schon sehr lange auf meiner Liste da es eines der liebsten Kohlgerichte meines Mannes ist. Und obwohl er so schnell und einfach gemacht ist, habe ich ihn noch nie selbst gekocht. Ein Fehler wie sich jetzt herausgestellt hat. Den wird es definitiv noch öfter bei uns geben.
Dazu gab es bei uns Schweinefilet. Ich persönlich hätte wohl lieber ein paar deftige Buletten dazu gegessen aber wenn ich ehrlich bin, hätte mir das Samstag einfach zu lange gedauert. Also habe ich meinen Mann morgens zum Metzger unseres Vertrauens geschickt um ein Filet zu besorgen. Das ist einfach zuzubereiten und kommt bei uns tatsächlich so selten auf den Tisch, dass ich es vertreten konnte. Ein Tier besteht nämlich nicht nur aus Filet und deshalb sollte dieses Stück Fleisch auch etwas besonderes bleiben. Da ich persönlich aber eh kein besonders großer Fan von Schweinefleisch bin, kann im Hause Lechner definitiv kein übermäßiger Konsum von Schweinefilet verbucht werden 🙂
Als ich also Samstag in der Küche stand und das Abendessen zubereitet habe, habe ich mir tatsächlich kurz Sorgen gemacht was denn unser Kind essen würde. Manchmal ist er ein Allesfresser, manchmal kann man es ihm einfach nicht recht machen. Zur Zeit isst er fast gar nichts – was die Sache nicht unkomplizierter macht. Aber zu meinem großen Erstaunen hat sich der kleine Knirps eine riesige Portion reingehauen. Und wenn ihr denkt “Wie viel kann so ein 18 Monate altes Kind schon essen?” dann sage ich euch: VIEL. Denn seine Portion war tatsächlich nur unwesentlich kleiner als meine… Viel Rahmwirsing, etwas Fleisch und eine Menge Röstkartoffeln. Die sind übrigens im Hintergrund zu sehen und tatsächlich so gut, dass ich ihnen in naher Zukunft einen eigenen Auftritt hier auf dem Blog verschaffen möchte. Nicht, dass sie untergehen. Das wäre eine Schande!
Zum Rahmwirsing sei noch eines gesagt: Wir mögen ihn nicht verkocht und matschig. Deshalb wird er im Rezept recht kurz geschmort. Wer ihn aber weicher haben möchte, schlägt einfach noch 10-20 Minuten drauf und überprüft die Konsistenz in regelmäßigen Abständen.
Ich bin schon ganz gespannt, was die anderen so servieren werden diese Woche. Wenn es euch genau so geht, dann darf ich euch heute schon verraten, dass es morgen bei Jeanette vom Blog Cuisine Violette eine köstliche, hessische Apfel-Wein-Torte geben wird!
Am Mittwoch war Gaumenpoesie dran und hat mit Vermicelles ein köstliches, süßes Maroni-Püree serviert
Bei Lecker macht Laune gibt es am Donnerstag Süßkartoffel-Pilz-Brötchen
Bei Schlemmerkatze dreht sich am Freitag mit Kartoffelfladen mit Speck alles um die kleine Knolle
Passend zum Wochenende serviert uns Was du nicht kennst einen Kürbiseintopf
Und den krönenden Abschluss macht ein köstlicher Birnen Kuchen mit Zimt bei Eine Prise Lecker am Sonntag
- 1 Schweinefilet à ca. 500 g
- 1 Wirsing
- 75 g Speck
- 2 TL Mehl
- 50 ml Gemüsebrühe*
- 200 g Sahne
- 30 g Butter
- Muskat*
- Salz
- Pfeffer
- Die äußeren Blätter des Wirsings entfernen, den Kopf vierteln, den Strunk herausschneiden und die Viertel nun in ca. 5 mm breite Streifen schneiden.
- In einem Bräter die Butter zerlassen, die Speckwürfel darin andünsten und den Wirsing dazugeben.
- Den Wirsing ca. 3-4 Minuten unter Rühren andünsten, die Brühe angießen und den Wirsing mit verschlossenem Deckel ca. 5 Minuten garen lassen.
- Anschließend den Deckel abnehmen, das Mehl über den Wirsing streuen, Salz, Pfeffer und etwas Muskat dazugeben und die Sahne darüber gießen.
- Den Wirsing nun zugedeckt weitere 5-10 Minuten (je nach gewünschtem Biss) schmoren lassen.
- Abschließend noch mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken.
- Für das Filet den Backofen auf 150 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Das Schweinefilet in einer heißen Pfanne mit etwas Butterschmalz von jeder Seite kräftig anbraten. Nun auf einen Teller geben und für ca. 12-15 Minuten im Ofen garen. Wer es gerne rosa möchte sollte mit einem Fleischthermometer arbeiten. Bei einer Kerntemperatur von 59 Grad ist das Filet innen noch schön rosa.
- Das Fleisch nun aus dem Ofen nehmen und abgedeckt ca. 5 Minuten ruhen lassen.
- Zusammen mit dem Rahmwirsing servieren.
Hach, es sieht schon sehr lecker aus. Meiner Mama hats auch direkt gefallen 🙂 Wirsing und ich werden einfach keine Freunde mehr in diesem Leben, ich kann nichtmal genau sagen wieso. Aber: ich würde ihn probieren, einfach weil es so gut aussieht bei dir 🙂 Und der Rest schmeckt mir ganz sicher!
Hach da geht es dir wie mir mit Pilzen. Damit werde ich auch nicht warm. Also so gar nicht. Du würdest einfach eine Scheibe Fleisch mehr bekommen. Und ein paar von diesen leckeren Kartoffeln 🙂
Omg sieht das köstlich aus! Ich liebe Schweinefilet und ich liebe Rahmwirsing – es ist also das perfekte Gericht <3