Es ist kalt, es ist nass, es ist ekelhaft! Es ist Sommer und wenn ich gerade aus dem Fenster schaue schreit das Wetter lauthals HEEEEERBST und der Regen peitscht mir ins Gesicht. Ernsthaft? Wenn ich hier nicht ein krankes Kind hätte, das den ganzen Tag meine Aufmerksamkeit fordert, würde ich liebend gerne in eine dicke Decke gemümmelt auf der Couch sitzen und Tee trinken… oder besser noch: Bauerntopf essen! Denn nasskalte Tage schreien förmlich nach deftigem Seelenfutter.Und wenn ich an Seelenfutter denke, dann denke ich automatisch irgendwie auch ein klein wenig an dieses leckere Essen. Es ist simple, steckt voller Gemüse, ist schnell gemacht und schmeckt einfach jedem. Selbst dem zucchinverachtenden Kleinwüchsigem in unserem Haushalt. Der ist übrigens auch der Grund, warum auf dem Foto das Gemüse so fein gewürfelt ist. In Wirklichkeit mag ich den Eintopf nämlich auch sehr gerne, wenn die Gemüsestücke ein bisschen gröber und rustikaler sind. Aber dann könnte besagtes Kleinkind ja Zucchini und Kartoffel als solche identifizieren und gegebenenfalls die Dreistigkeit besitzen sie auszusortiern. Um dem vorzubeugen – und damit das Kind selbst essen kann ohne, dass wir noch etwas klein schneiden müssen – sieht das also ein bisschen aus wie die Version aus dem Sternerestaurant und weniger als vom Imbiss nebenan.
Okay, das mag ein klein wenig übertrieben sein aber was ich damit eigentlich sagen will ist, dass ihr das ganze natürlich auch gröber halten könnt. Das hat selbstverständlich auch den Vorteil, dass das Essen noch schneller zusammengewürfelt (was für ein tolles Wortspiel) ist.
Solltet ihr einen eigenen Garten haben und selbst Gemüse anbauen, dann kommt der Eintopf gerade richtig. Ihr könnt nämlich auch gerne andere Sorten dazunehmen, etwas austauschen, weglassen oder eben alles genau in der Menge zusammenstellen, in der ihr das gerne möchtet. Aber gerade Zucchini kommen ja meist nicht als Single daher sondern verbünden sich, sprechen sich ab und sind dann in Scharen gleichzeitig verzehrbereit. Wie gut, dass der Eintopf auch aufgewärmt super lecker schmeckt und man gleich die doppelte Menge kochen kann. Zwei Fliegen mit einer Klappe würde ich sagen – Zucchini weg, Essen für zwei Tage da! Bääääm!
Und ein Eintopf ist erst ein richtiger Eintopf wenn er Hackfleisch enthält. Ich liebe Hackfleisch. Ab und zu ein gutes Rindersteak und Hackfleisch – mehr brauche ich nicht. Okay, wenn sich die ein oder andere Roulade, ein Gulasch oder der Sauerbraten von Mutti auf meinen Teller verirren, bin ich die letzte, die sie wegschickt. Aber ihr versteht was ich meine – Hackfleisch an die Macht! Köfte, Köttbullar, Hackbraten und Co liebe ich einfach! Versteht sich also von selbst, dass sich das köstliche Sommergemüse in Gesellschaft von Hackfleisch auch gut fühlt…
So, und während der Wind peitscht, der Regen prasselt und bevor meine Unzufriedenheit über dieses seltsame Sommerwetter ins unermessliche steigt, gönne ich mir jetzt eine extra Portion Bauerntopf! Auf dass der Regen aufhört und wir uns wieder über die viel zu heißen Temperaturen beschweren können 🙂
- 1 Zwiebel
- 1 Zehe Knoblauch
- 2 kleine Zucchini
- 2 kleine Paprika
- 750 g Kartoffeln, festkochend
- 550 g Hackfleisch
- 750 g passierte Tomaten*
- 150 ml Gemüsebrühe
- 1 EL Paprikapulver, edelsüß*
- 1 El Oregano, getrocknet
- 1 Prise Piment d'Espelette*
- 2 EL Pflanzenöl
- Salz
- Pfeffer
- Die Zwiebel und den Knoblauch schälen und beides fein würfeln.
- Die Zucchini und die Paprika in ca. 1x1 cm große Stücke würfeln. Die Kartoffeln schälen und ebenfalls in 1x1 cm große Stücke schneiden.
- Das Öl in einem Bräter oder einem großen Topf erhitzen und das Hackfleisch darin scharf anbraten. Sobald das Hackfleisch Farbe angenommen hat, die Zwiebel- und Knoblauchwürfel dazugeben und 2 Minuten mit anbraten.
- Nun die Kartoffelwürfel dazugeben und alles weiterhin bei hoher Hitze und unter ständigem Rühren für 2-3 Minuten anbraten.
- Mit den passierten Tomaten und der Hälfte der Brühe ablöschen, umrühren und abgedeckt ca. 10-15 Minuten köcheln lassen. Ein Kartoffel probieren - sie sollte noch gut bissfest aber keinesfalls mehr hart sein.
- Nun die Paprikawürfel und das Paprikapulver hinzugeben, umrühren und mit Deckel weitere 5 Minuten kochen lassen.
- Anschließend die Zucchiniwürfel dazugeben und nochmals abgedeckt für 5 Minuten köcheln lassen.
- Sollte der Eintopf zu dick werden, einfach noch die restliche Brühe angießen.
- Sobald die Kartoffeln weich genug sind, den Oregano dazugeben und den Bauerntopf mit Salz, Pfeffer und Piment d'Espelette abschmecken.
JAAA! Nur her damit – ich hab gestern auch Mini-Hackbraten mit Kartoffelbrei gemacht, weil es nuuuur geregnet hat! Regen ist ja schön und gut und wichtig, aber hach, die Temperaturen 🙁 Hoffentlich wird es schnell wieder besser und wir können die Gartenerzeugnisse in sommerliche Gerichte packen.
Lg, Miriam
Dieses Rezept hört sich so wunderbar herbstlich und lecker an! Muss ich unbedingt mal ausprobieren!
lg
Veronika
Hallo liebe Veronika,
Das ist es auch. Es geht doch nichts über eine große Portion Eintopf oder? 🙂
Liebe Grüße
Janina