Okay, okay, ich verstehe schon… das war vielleicht das ein oder andere süße Rezept zu viel in letzter Zeit. Heute gibt es also mal etwas zum Neutralisieren. Also wenn einem nach dem ganzen Süßkram der Sinn mal gehörig nach etwas Herzhaftem steht… dann darf es gerne mal eine Portion Seelachsfilet à la Bordelaise sein. Nur selbstgemacht und nicht aus der Tiefkühltheke – versteht sich von selbst oder?Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit der Version aus dem Tiefkühler tatsächlich Kindheitserinnerungen verbinde. Mein Vater war und ist leider nicht der begnadetste Koch unter der Sonne. Und wenn meine Mutter nicht zuhause war, konnten wir Kinder auswählen zwischen Ravioli aus der Dose (mit Fleisch in der Sauce) oder eben Seelachsfilet ?a la Bordelaise. Und ich müsste höchstwahrscheinlich beschämt zugeben, dass mir beides noch schmeckt.
Allerdings kaufe ich es nicht – die letzte Dose Ravioli liegt schon etwas länger zurück und der letzte Tiefkühlfisch… An den kann ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Also wurde es unbedingt Zeit, mal meine Version des Fisches zu zaubern. Und er schmeckt vielleicht nicht zu 100% wie der gekaufte aber dennoch sehr, sehr lecker. So lecker, dass er bei uns ins nächster Zeit sicher öfter auf den Tisch kommen wird. Denn er ist schnell gemacht und damit auch das perfekte Feierabend Gericht.
Jetzt wundern sich vielleicht einige, warum ich ausgerechnet Seelachsfilet verwende. Der Fisch schmeckt ja nun – gelinde ausgedrückt – relativ neutral. Und genau das ist der Punkt. Ich bin nämlich nicht der große Fischesser. Mal ein kleines bisschen Räucherlachs, mal ein bisschen Seelachs und wenn es sein muss auch mal ein Lachsfilet. Ach und Doradenfilet esse ich auch. Aber das war es dann schon. Als der nette Mann an der Fischtheke mir also Kabeljau andrehen wollte denn “der hat ja eindeutig mehr Geschmack als Seelachsfilet” habe ich ihm nickend zugestimmt und auf meinem Seelachs beharrt. Was ich aber eigentlich damit sagen will: Ihr könnt auch problemlos einen anderen Fisch unter der Kruste verstecken.
Bei uns gab es die leckeren, würzigen Ofenkartoffeln dazu. So macht sich das Essen nämlich quasi von alleine und man muss sich um nichts mehr kümmern. So, dann schaut genau hin, genießt den Anblick dieser herzhaften Speise denn schon Donnerstag geht es weiter mit Süßkram. Kinners, ich kann einfach nicht anners!
- 500-800 g Seelachsfilet
- 3 Scheiben Vollkorntoast
- 3 EL Semmelbrösel
- ½ TL Senf
- 75 g Butter, zimmertemperatur
- ½ Zitrone, den Saft und den Abrieb davon
- 1 kleines Bund Dill, fein gehackt
- Salz
- Pfeffer
- Die Seelachsfilets trocken tupfen und in eine gefettete Auflaufform legen. Zur Seite stellen.
- Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Den Toast entweder in der Küchenmaschine oder von Hand fein zerkrümeln (klappt von Hand prima, dauert nur etwas länger).
- Die Toastkrümel zusammen mit den restlichen Zutaten in eine Schüssel geben und mit den Händen zu einer leicht krümeligen Masse verreiben.
- Die Masse nun auf dem vorbereiteten Fisch geben und leicht andrücken.
- Auf mittlerer Schiene in den Ofen geben und je nach Dicke des Fisches ca. 17-20 Minuten backen. Während der letzten 2 Minuten die Grillfunktion des Ofens anschalten für eine noch knusprigere Kruste.
- Bei uns gab es das Fischfilet mit würzigen Ofenkartoffeln.