Ja, ja ich weiß! Es hatte gestern in weiten Teilen Deutschlands 30 Grad und mehr und alle haben geschwitzt und abends wahrscheinlich möglichst leicht gegessen. Einen Salat oder vielleicht ein Steak vom Grill mit etwas Gemüse. Bloß nichts, dass danach im Magen liegen könnte. Schließlich hat der Körper mit dem plötzlichen Sommer im Frühjahr genug zu kämpfen. Das ist mir alles bewusst und ich bin da ganz bei euch ABER es geht nichts über ein leckeres Tiramisu. Und wenn es so furchtbar warm ist, dann wartet man eben bis 21 Uhr, wenn es schon langsam kühler wird und genießt diesen köstlichen italienischen Dessertklassiker einfach auf der Terrasse. Für die, die mögen (und da schließe ich mich großzügig von aus) noch einen Espresso dazu und man hat den perfekten Abschluss eines Abends. Hach, köstlich!
Ich selber habe Tiramisu bis vor einigen Jahren gar nicht gegessen. Und die letzten Jahre auch eher zögerlich. Ich mag nämlich keinen Kaffee. Und auch keinen Espresso. Und nichts, was auch nur annähernd irgendwie an Kaffee erinnert. Mich hat ein Kindheitstrauma im zarten Alter von 4 Jahren geprägt und seitdem kann ich nicht mal den Geruch in der Nase haben. Und weil Espresso einfach Bestandteil eines Tiramisus ist, habe ich es gemieden. Wenn ich es selber gemacht habe, habe ich den Löffelbiskuit einfach mit Kaba getränkt und hatte dann eine Extrawurst. Am besten geht das übrigens, wenn man es in solchen Gläsern schichtet. Da bekommt jeder seine eigene Portion und es gibt keinen Futterneid. Inzwischen – und das erschickt mich selbst ein wenig – mag ich aber auch die Variante mit Espresso. Ich habe sie das letzte Mal probiert und war nach anfänglichem Zögern wirklich begeistert. So begeistert, dass ich anschließend der Aufforderung meines Mannes gefolgt bin und übermütig wie ich manchmal bin, an einem Espresso genippt habe. Das hat mich dann zwar sehr schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt aber immerhin muss ich jetzt nicht mehr die Kinderversion des Tiramisus essen. Ein Meilenstein.
Was übrigens wahnsinnig wichtig ist, wie ich finde, ist das Tränken der Löffelbiskuits. Keinesfalls darf man sie im vorbereiteten Espresso-Marsala-Gemisch baden! Todesstrafe! Das muss ratzfatz gehen. Reinlegen, sofort wenden und ab wieder raus! Wenn man die Löffelbiskuit zu lange drin lässt, werden sie Matschepampe. Und niemand möchte ein Tiramisu mit Matschepampe! NIEMAND! Die Biskuits werden beim anschließenden Durchziehen im Kühlschrank schön weich, ohne pampig zu werden. Übrigens wird mich ein guter Freund der Familie (Hallo Oli!) für diese Tiramisuvariante wahrscheinlich lynchen. Warum? Naja, er liebt Italien und die italienische Küche. Während wir uns mehr als einig sind, dass kein Amaretto ins Tiramisu gehört sondern bitte Marsala, gehört für ihn auch keine Sahne sondern Eischnee unter die Mascarpone. Man möge es mir verzeihen, ich mag meine Variante sehr gerne und werde ihm einfach niemals mein Tiramisu servieren 🙂
- 150 ml Espresso
- 2 EL braunen Zucker
- 5 EL Marsala
- 4 Eigelb
- 85 g Zucker
- 500 g Mascarpone
- 250 g Sahne
- 1 Vanilleschote, das Mark davon
- 180-200 g Löffelbiskuit
- 2-3 EL Kakao
- Den Espresso frisch aufbrühen und den braunen Zucker in den noch heißen Espresso geben. Zur Seite stellen und abkühlen lassen.
- In der Zwischenzeit die Eigelbe zusammen mit dem Zucker und dem Mark der Vanilleschote ein Schüssel geben und mit der Küchenmaschine oder dem Handrührgerät weißschaumig schlagen. Das kann einige Minuten dauern.
- Nun die Sahne steif schlagen und zur Seite stellen. Den Mascarpone zur Eimasse geben und miteinandert verrühren, bis keine Klümpchen mehr zu sehen sind. Nun die Sahne unter die Mascarpone-Ei-Masse heben.
- Den Marsala nun zum abgekühlten Espresso geben und verrühren.
- Die Gläser oder die Auflaufform bereit stellen. Nun einen Löffelbisluit nehmen, kurz in den Espresso legen, darin wenden und gleich wieder herausnehmen. Nicht zu lange im Espresso lassen damit der Löffelbiskuit nicht matschig wird. Nun in die Auflaufform legen. Falls das Dessert in Gläser angerichtet wird, muss ein bisschen gestückelt werden. Dazu die Löffelbiskuit vor dem Tränken auf die gewünschte Größe brechen.
- So lange weiter machen, bis der Boden der Auflaufform oder der Gläser bedeckt ist. Dann die Hälfte der Creme gleichmäßig darauf verteilen.
- Nun die restlichen Löffelbiskuit wieder im Espresso tränken und eine zweite Lage auf die Creme setzen.
- Abschließend die restliche Creme darauf geben und glatt streichen. Den Kakao über die Creme sieben und das Tiramisu bis zum Verzehr im Kühlschrank aufbewahren.
- Wer möchte kann es machen wie ich: Nur eine dünne Schicht auf die zweite Lage Löffelbiskuit geben, glatt streichen und sowohl das Tiramisu als auch die Creme für 1-2 Stunden kalt stellen. Die restliche Creme nun in einen Spritzsack mit runder Lochtülle geben und Tupfen auf die Oberfläche spritzen. Erst dann den Kakao darüber stäuben.
Ja! Eischnee!!!!
Sieht trotzdem sehr gut aus;-)!!!!
Hahaha Ines, ich weiß!
Vielleicht probiere ich es doch noch irgendwann mal aus!
Frisch, lecker und einladend !! Glückwünsche.
Dankeschön 😉
…definitiv masala!
…definitiv KEIN eischnee!
…definitiv ziemlich genau das rezept, dass ich mir selbst zusammengezimmert habe!
ich lasse sogar das eigelb weg und schlage den mascarpone zusammen mit der sahne luftig auf. viele mögen rohes ei nicht und so kann man es auch bedenkenlos ein, zwei tage im kühlschrank aufheben
…tolles Rezept!
Hallo liebe Ulla,
Ja da hast du recht, manche möchten kein rohes Ei im Tiramisu. Ich selbst hatte noch nie Probleme mit rohem Ei deshalb finde ich es wohl nicht so schlimm! ?
Ich mag die Version mit Sahne auch lieber. Eischnee ist da nicht so meins auch wenns wohl ursprünglich so gehört.
Liebe Grüße und einen tollen Tag!
Janina