Oh ich bin ganz aufgeregt! Heute möchte ich mich meiner ersten Rezension widmen. Ich kann stundenlang damit zubringen, in Koch- und Backbüchern zu schmökern und meine Nachkochliste wächst unaufhörlich… In meinem Bücherregal habe ich auch das ein oder andere Exemplar, das sich dem Thema Eisherstellung widmet.
Deshalb habe ich, passend zur Jahreszeit, heute das Buch Lomelinos Eis* von Linda Lomelino für euch im Gepäck.
Mein erster Eindruck
Schon beim Blick aufs Cover bekommt man Lust auf Eis. Auch der Blick ins Buch enttäuscht keineswegs und ich habe sofort Lust bekommen meine Eismaschine auszupacken und loszulegen. Nahezu jedes Rezept ist bebildert und die Fotos sind sehr gelungen. Insgesamt wirkt es recht verspielt ist aber dennoch klar gegliedert, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Inhalt
Das Buch ist in acht verschiedene Kapitel unterteilt. Den Anfang machen nützliche Informationen zum Thema “Eis”, die unter dem Kapitel “Wissenswertes rund ums Eis” zusammengefasst sind. Hier findet man einen kurzen Überblick, über das Equipment, das man zur Eisherstellung benötigt aber auch nützliche Informationen zum Thema Zutaten, Arten von Eis und Zubereitungsarten (Eis ohne Maschine herstellen beispielsweise).
Nach den Informationen rund um die Herstellung von Eis geht es auch gleich in den Rezepteil. Er ist untergliedert in folgende Kapitel:
Rahmeis
Sorbet und Sherbet
Eis am Stiel
Eistorten und Eisdesserts
Getränke
Neben den Rezepten für Eis an sich, gibt es noch ein weiteres Kapitel, das sich ausschließlich mit Garnituren und Saucen beschäftigt. Dieses Kapitel ist eine gelungene Abrundung des Buches.
Insgesamt findet man 62 verschiedene Eisrezepte im Buch. Den größten Teil macht hierbei das Rahmeis aus. Das gefällt mir persönlich sehr gut, da ich am liebsten ein schönes, cremiges und reichhaltiges Eis esse.
Ein zusätzliches Plus sind die Tipps, die sich über das Buch verteilt finden lassen. Hierbei geht es um die Zubereitung oder das benötigte Zubehör.
Rezepte
Um eine vernünftige Rezension schreiben zu können, muss man natürlich auch das ein oder andere Rezept aus einem Buch ausprobieren. Ich habe mich an insgesamt fünf Eisrezepte herangewagt, von denen mich tatsächlich vier sehr überzeugt haben. Am skeptischsten war ich, als ich das erste Mal ein Sherbet zubereitet habe. Ich habe meinem Mann schon die Hoffnung genommen, dass das etwas werden könnte… Und wir waren vom Ergebnis mehr als überrascht und wurden eines Besseren belehrt. Das Himbeersherbet war geschmacklich hervorragend und durch die Benutzung der Eismaschine kein bisschen kristallig.
Auch die anderen Eissorten haben uns sehr, sehr gut geschmeckt und werden mit Sicherheit noch öfter in unserem Eisfach zu finden sein. Das ein oder andere Rezept habe ich abgewandelt und so könnt ihr zum Beispiel meine eigene Version des Kokos Eis nachmachen. Dieses Eis ist zu einem unserer absoluten Lieblinge avanciert.
Das Cremeeis im Buch wird teils mit Eigelben hergestellt, teils mit Speisestärke und manche tatsächlich auch ohne jegliche Hilfsmittel zum Emulgieren. Es sind also auf jeden Fall auch ausreichend Rezepte für diejenigen im Buch, die den Eiern im Eis nicht trauen. Ich persönlich habe kein Problem damit, mein Eis mit Eiern herzustellen, da die Masse erhitzt wird und somit mögliche Salmonellen keine Chance haben. Ich stelle mein Eis seit nunmehr drei Jahren auf diese Weise her und wir hatten noch nie Probleme. Wichtig ist mir dabei nur, dass ich stets frische Eier verwende.
Die Rezepte an sich sind kurz und verständlich. Es bleiben in meinen Augen keine Fragen zur Zubereitung offen. Es sind durchaus auch ein paar ausgefallenere Eissorten im Buch allerdings hat man bei über 60 Rezepten sicherlich für jeden Geschmack etwas dabei. Die verwendeten Zutaten sind in jedem gut sortieren Supermarkt erhältlich. Auch das ist ein großer Pluspunkt.
Das einzige Eis, das uns nicht überzeugen konnte, war das Zitroneneis. Es wurde wunderbar cremig und ließ sich problemlos zubereiten, hat uns aber schlicht nicht geschmeckt. Hier ist es einfach eine persönliche Geschmacksfrage. Das Rezept an sich funktioniert aber prima. Also wenn ihr es ausprobieren wollt – nur zu.
So und nun kommen wir zum einzigen – in meinen Augen – negativen Punkt. Es gibt relativ viele Rezepte, in denen ein Schuss Alkohol mit zur Eismasse gegeben wird. Ich weiß, dass der Alkohol das Eis cremiger macht und verhindert, dass es zu fest gefriert aber dennoch hätte man ihn in dem ein oder anderen Rezept vielleicht durch einen anderen Kniff oder Trick ersetzen können. Im ersten Kapitel des Buches schreibt Linda Lomelino, dass der Alkohol ersatzlos weggelassen werden kann – also keine Angst, ihr könnt die Rezepte auch problemlos ohne Alkohol realisieren – allerdings wird es dann unter Umständen nicht mehr ganz so cremig.
Fazit
Das Buch hat mich absolut überzeugt. Die Fotos sind sehr gelungen, die Rezepte funktionieren und sind vielfältig sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Wer schon ein bisschen Erfahrung in der Eisherstellung hat, kann den Alkohol in dem ein oder anderen Rezept umgehen. Anfänger können ihn einfach weglassen wenn er stören sollte (zum Beispiel wenn Kinder mitessen). Die Zubereitung hat bei jedem Rezept problemlos funktioniert und die Ergebnisse haben dabei auf voller Linie überzeugt. Von mir eine klare Kaufempfehlung!
erschienen im AT Verlag
ISBN 978-3-03800-793-7
Preis 19,90 €