Törtchen! Wer hätte gerne ein Törtchen? Heute habe ich einen wirklichen Eyecatcher für euch. Und obwohl diese Stachelbeer-Törtchen mit Vanillemousse mords kompliziert aussehen, sind sie eigentlich ziemlich einfach hergestellt, hinterlassen bei den Gästen aber unter Garantie einen bleibenden Eindruck… Ich finde diese Törtchen ja wirklich hübsch. Sie sehen so nach Patisserie aus, ohne dabei zu schick auszusehen. Ein bisschen rustikal würde ich fast sagen.
Die Vanillemousse ist ein Traum! Nicht zu süß, sehr schön cremig und fluffig und gleichzeitig nicht zu gelatinelastig. Es gibt für mich nichts Schlimmeres als etwas, das zu viel Gelatine gesehen hat. Allein beim Gedanken an das Mundgefühl stellen sich mir die Nackenhaare auf. Die Kombination aus saftigem Biskuitboden, flluffiger Creme und den süß-sauren Stachelbeeren ist grandios… Wenn, naja, wenn man Stachelbeeren mag.
Denn ich gebe es zu: Ich mag sie nicht. Ich habe es wirklich versucht. Ich habe verschiedenste Rezepte ausprobiert, ich habe die grünen und die rötlichen Stachelbeeren probiert, kleinere und etwas größere und ich komme jedes Mal zum gleichen Ergebnis: Ich mag sie einfach nicht. Woher ich dann weiß, dass die Kombination toll ist? Nun ja, wir können ja unmöglich sechs kleine Törtchen essen. Und noch viel weniger, wenn wir Stachelbeeren nicht mögen. Also habe ich – großzügig wie ich bin – eine Ladung zu den Nachbarn rüber gegeben. Und abends, zur üblichen Dessertzeit – hat mich eine Nachricht erreicht, in dem das Törtchen gelobt wurde. Es sind solche Worte wie sensationell gefallen.
Das lässt also darauf schließen, dass die Kombination bei Stachelbeer-Liebhabern tatsächlich super ankommt. Wir zuhause haben uns allerdings auf den Boden und die Creme beschränkt. Auf dem Teller sah das dann ein wenig nach Massaker aus aber nun ja… Warum ich dann solche Törtchen zubereite, wohlwissend, dass wir sie eh nicht mögen würden?
Na weil ich – in der Hoffnung eine tief in mir schlummernde Passion für Stachelbeeren zu finden – ebendiese mit ins Programm des Events “Auf die Beeren, fertig, los!” aufgenommen habe. Ich konnte ja nicht ahnen, wie umstritten dieses kleine Monster ist. Die Meinung der anderen Eventteilnehmer unterscheidet sich ungefähr genau so, wie die meiner Nachbarin und mir. Ihr solltet also unbedingt mal bei den anderen vorbei schauen um deren Stachelbeer Kreationen zu begutachten und eventuell sogar auszuprobieren.
Bei Lecker macht Laune gibt es eine herzhafte Version in Form von Stachelbeer-Käse-Brötchen
Die Schlemmerkatze serviert perfekt aussehende Eclairs mit Stachelbeercurd
Wer eine Stachelbeer-Galette auf die Kaffeetafel bringen möchte, sollte unbedingt bei Was du nicht kennst vorbeischauen
Jeanette von Cuisine Violette hat sich mit einem Stachelbeer Chutney etwas ganz besonderes einfallen lassen
Bei Gaumenpoesie gibt es eine leckere Stachelbeer Nicecream
Eine Prise Lecker macht ihrem Namen alle Ehre und serviert ein cremiges und fruchtiges Stachelbeercurd
Aber nun würde mich mal interessieren – wie steht ihr denn zu Stachelbeeren? Schmecken sie euch? Was macht ihr damit?
- Für den Mandel-Biskuit
- 60 g gemahlene Mandeln
- 40 g Puderzucker
- 1 Ei (M)
- 2 Eigelb (M)
- 4 Eiweiß (M)
- 45 g Zucker
- 70 g Mehl
- 20 g Butter, geschmolzen
- Für die Stachelbeeren
- 200 g Zucker
- 60 ml Weißwein
- 140 ml Wasser
- 400 g Stachelbeeren
- 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- Für die Vanillemousse
- 90 ml Milch
- 50 ml Sahne
- 1 TL Vanilleextrakt, selbstgemacht oder gekauft*
- 60 g Zucker
- 3 Eigelb (M)
- 4,5 Blatt Gelatine*, eingeweicht in eiskaltem Wasser
- 50 g Joghurt, 10%
- 300 ml Sahne, cremig aufgeschlagen
- Außerdem
- Physalis
- Für den Biskuit die Mandeln zusammen mit dem Puderzucker, dem Ei und den Eigelben in eine Schüssel geben und mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine dickremig aufschlagen. Das dauert einige Minuten.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen und ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Das Eiweiß in eine andere, saubere Schüssel geben und mit dem Handrührgerät cremig aufschlagen. Dabei den Kristallzucker einrieseln lassen. Die Masse sollte fest aber keinesfalls zu steif sein.
- Die Hälfte des Eischnees unter die Mandelmasse heben. Anschließend das restliche Eiweiß dazugeben, das Mehl darüber sieben und alles zügig unterheben. Dabei darauf achten nicht zu viel Luft aus dem Teig zu rühren.
- Nun die abgekühlte, flüssige Butter und die Masse ziehen und denTeig auf das vorbereitete Backblech streichen. Dabei rundherum einen Rand von ca. 5-8 cm lassen.
- Den Biskuit nun auf mittlerer Schiene ca. 12-14 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen!
- Aus dem Ofen holen und abkühlen lassen. Anschließend mit den Dessertringen 6 Böden ausstechen. Den Rest so vernaschen oder ausstechen und einfrieren.
- Für die Stachelbeeren den Zucker zusammen mit dem Wasser, dem Weißwein und der Vanillepaste mischen und aufkochen lassen. Nun die Stachelbeeren dazugeben und bei mittlerer Stufe ein paar Minuten köcheln lassen. Die Beeren sollten gerade aufplatzen aber nicht zu weich werden. Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.
- Für die Vanillemousse die Milch zusammen mit der Sahne, der Vanillepaste, dem Zucker und 60 ml des Stachelbeerfonds in einen Topf geben und ein Mal aufkochen.
- Das Eigelb in einer Schüssel leicht cremig schlagen. Nun die heiße Flüssigkeit in einem dünnen Strahl und unter ständigem Rühren zum Ei geben.
- Die Creme nun zurück in den Topf geben und bei mittlerer Hitze auf ca. 85 Grad erwärmen. Die Masse sollte deutlich andicken. Vom Herd nehmen.
- Die Gelatine ausdrücken und sofort unter die Creme rühren.
- Die Masse nun durch ein feines Küchensieb in eine Schüssel geben und dort etwas abkühlen lassen. Nach einigen Minuten den Joghurt unterrühren. Die Masse nun unter gelegentlichem Rühren auf ca. 35 Grad abkühlen lassen und dann zügig die Sahne unterheben.
- Die Dessertringe auf ein Brett stellen (das in den Kühlschrank passt).
- Die Biskuitböden in die Ringe legen und die Ringe nun mit Tortenrandfolie auslegen.
- Die Stachelbeeren abtropfen lassen und pro Dessertring einige Beeren auf dem Boden verteilen, die Vanillemousse in einen Spritzbeutel geben und gleichmäßig auf die Ringe verteilen. Die Dessertringe sollten ca. ¾ gefüllt sein. Die restliche Creme kann mit Biskuitresten in ein Glas geschichtet und später genascht werden.
- Das Brett einige Male vorsichtig auf die Arbeitsfläche klopfen damit die Mousse zwischen die Stachelbeeren rutscht. Glatt streichen und anschließend für mindestens 4 Stunden in den Kühlschrank stellen.
- Die fertigen Törtchen aus den Ringen lösen, die Tortenrandfolie vorsichtig abziehen und die Törtchen nach Wunsch dekorieren.
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Rezept adaptiert aus “Törtchen und Tartelettes” von Matthias Ludwigs
Liebe Janina,
diese Törtchen, diese Fotos … hinreißend. Ich hatte mir in diesem Jahr auch vorgenommen mit Stachelbeeren zu backen. Aber ich hatte Pech. 🙁 Immer wenn ich welche kaufen wollte, waren keine da. Da erfreue ich mich eben an deinen kleinen Leckerbissen!
Ganz liebe Grüße
Maren
Hallo Janina,
dein Stachelbeer-Törtchen sieht lecker aus, werd ich sicher ausprobieren. Aber für dieses Jahr ist es vorbei mit den Stachelbeeren. Ein ganz tolles Rezept ist auch Stachelbeergelee mit Minze. Das Rezept stammt aus dem Buch “Aus der guten alten Zeit ” von Jane Newdick. Vielleicht kannst du dich dann mit den Stachelbeeren anfreunden.
Liebe Grüße Steffi